Das Institut für Pathologie des Bundeswehrzentralkrankenhauses in 
Koblenz verfügt über die Möglichkeit, während einer Operation einen 
speziellen Schnelltest („Schnellimmunreaktion“) durchzuführen. Damit 
kann der Pathologe dem Chirurgen schon bei laufender Operation sagen,
ob ein Tumor von der Lunge oder einem anderen Organ ausgeht.
Diagnose während der Operation
   Nimmt man einen Patienten mit einem Lungentumor (Abb. 2, 
computertomografische Röntgenaufnahme), so kann der Pathologe durch 
die übliche Schnellschnittuntersuchung (Gefrierschnitt und 
Schnellfärbung des Präparates während der Operation) feststellen, um 
welche Tumorart es sich handelt (z.B. Drüsenkrebs, so genanntes 
Adenokarzinom). Er kann damit aber nicht sagen, ob der Tumor von der 
Lunge selbst oder von einem anderen Organ ausgeht. Gerade bei 
Patienten mit einem weiteren Tumorleiden oder mit einer unklaren 
Tumorsituation ist es während einer laufenden Operation wichtig zu 
wissen, ob es sich um einen eigentlichen Lungenkrebs handelt oder ob 
eine Metastase (Tochtergeschwulst eines lungenfremden Tumors) 
vorliegt.
Krebsherd erkennen
   Lungeneigene Tumoren werden in der Regel so operiert, dass große 
Anteile der Lunge, z. B. ein Lungenlappen, entfernt werden müssen, um
den Tumor mit seinen Lymphabflusswegen heilend zu behandeln. Bei 
Metastasen (Tochtergeschwülsten) ist dies nicht der Fall. Der 
Krebsherd wird nur ausgeschnitten, wodurch große Teile der Lunge 
geschont werden können. Kann der Pathologe während der Operation 
nicht unterscheiden, ob es sich um einen eigentlichen Lungenkrebs 
oder um eine Metastase eines anderen Krebsleidens handelt, wird die 
Operation zunächst beendet und das endgültige feingewebliche Ergebnis
abgewartet. Sonst würde unter Umständen zu viel Lungengewebe 
entfernt. Zeigt sich nachher in der endgültigen Gewebeaufarbeitung, 
dass es sich um einen Lungenkrebs und keine Metastase handelt, muss 
der Patient ein zweites Mal operiert werden, um den Lungenkrebs 
richtig und mit den entsprechenden Heilungsaussichten zu behandeln.
Schnellimunreaktion
   Die diagnostische Lücke der intraoperativen 
Schnellschnittdiagnostik wird durch die neu verfügbare 
Schnellimmunreaktion (hier auf den lungentypischen Marker TTF-1 / 
Abb.3) geschlossen, da der Pathologe bei einem aus der Lunge 
entfernten Adenokarzinom den Thoraxchirurgen des 
Bundeswehrzentralkrankenhauses schon während der Operation mitteilen 
kann, ob es sich um einen eigentlichen Lungenkrebs oder die Metastase
einer lungenfremden Krebserkrankung handelt. Somit wird eine zweite 
Operation nicht mehr notwendig, da schon während der Operation 
entschieden werden kann, ob die Operation erweitert werden muss (bei 
Lungenkrebs) oder die bereits durchführte Operation ausreicht (bei 
Metastasen). Die eingesparte zweite Operation bedeutet für den 
Patienten nicht nur weniger Belastung und Risiko. Er kann dadurch 
auch schneller weiteren Therapien wie Strahlentherapie oder 
Chemotherapie zugeführt werden, wenn es das Tumorstadium notwendig 
macht.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
   Neben den im Bundeswehrzentralkrankenhaus üblichen 
minimal-invasiven Operationsmethoden bei Lungentumoren kann hiermit 
unseren Patienten ein weiterer Service angeboten werden, um den 
Lungenkrebs noch schonender und schneller zu behandeln, da 
Thoraxchirurgie (Lungen- und Brustkorbchirurgie) und Pathologie des 
Bundeswehrzentralkrankenhauses Koblenz interdisziplinär eng 
zusammenarbeiten.
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