Im Zeitalter der Digitalisierung und vor dem Hintergrund stetig steigender Energiepreise wächst der Wunsch der Unternehmen, auch ihr Bürogebäude möglichst intelligent und kosteneffizient zu steuern. So können moderne Sensor- und Kommunikationstechnologien schon heute dabei helfen, Energiesparpotenziale auszuschöpfen und das Wohlbefinden der Gebäudenutzer zu steigern.
Im Bereich der intelligenten Gebäudetechnik werden daher datenbasierte Dienstleistungen und innovative Geschäftsmodelle immer wichtiger. Deshalb hat es sich das FIR an der RWTH Aachen gemeinsam mit dem International Performance Research Institute (IPRI) aus Stuttgart in dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderten Projekt „Smart Building“ (Förderkennzeichen: 18858 N) zur Aufgabe gemacht, Hersteller technischer Gebäudeausrüstung dabei zu unterstützen, ihre bisherigen Geschäftsmodelle um datenbasierte Dienstleistungen zu erweitern.
„Den Anbietern technischer Gebäudeausrüstung fehlt es derzeit noch an Kompetenzen und Methodenwissen, um den Transformationsprozess vom Produktanbieter zum Anbieter einer datenbasierten Dienstleistung zu gestalten – hier setzen unsere Forschungsarbeiten an“, erklärt der FIR-Wissenschaftler und Projektverantwortliche Boris Alexander Feige.
In dem Projekt entwickeln die Wissenschaftler im engen Austausch mit Unternehmen aus der Branche ein Vorgehen, nach dem Anbieter technischer Gebäudeausrüstung Schritt für Schritt das Geschäftsfeld „Smart Building“ erschließen können. „In dem Projekt werden wir erstmals Arten von datenbasierten Dienstleistungen für die Nutzer von Bürogebäuden und Bedarfe identifizieren und kategorisiert bereitstellen“, so Feige. So könnte in Zukunft beispielsweise der digitale Kalender eines Mitarbeiters direkt mit der Heizung in seinem Büro verknüpft sein und die Temperatur gekoppelt an die An- und Abwesenheit regeln.
Damit die Anbieter technischer Gebäudeausrüstung derartige Dienstleistungen offerieren können, definieren die Forscher, welche Kompetenzen sie sich dafür aneignen müssen. Zudem werden in dem Projekt Barrieren identifiziert, die die Unternehmen bisher daran hindern, ihr Geschäftsfeld hinsichtlich der aktuellen Forderungen nach digitalisierten Dienstleistungen anzupassen. Des Weiteren sollen in dem Forschungsprojekt eine geeignete Projektmanagementmethode sowie ein Steuerungsinstrument entwickelt werden. Diese sollen den Unternehmen als Hilfestellung dienen, um den Transformationsprozess und die damit einhergehenden Erfolgspotenziale zu kontrollieren und zu regeln. Die Erprobung und Validierung der Forschungsergebnisse erfolgt durch zehn Unternehmen aus dem Bereich der technischen Gebäudeausrüstung in einem projektbegleitenden Ausschuss. Die Untersuchungen sind vorerst bis zum 30. September 2017 anberaumt. Gegen Ende des Projekts erfolgt der Aufbau eines Software-Demonstrators, der die entwickelten Methoden insbesondere interessierten kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zur Verfügung stellen wird.
Weitere Informationen zu dem Forschungsprojekt sind im Internet auf der folgenden Seite abrufbar:
smart-building.fir.de