Insgesamt 386 qualitativ hochwertige Beiträge wurden
von PatientInnen, Beteiligten und ExpertInnen bei der Initiative
„Open Innovation in Science“ in zehn Wochen eingereicht
– Abstimmung über Forschungsthemen durch die Community vom
22. September bis 6. Oktober unter www.redensiemit.org
Unter dem Motto „Reden Sie mit!“ hat die Ludwig Boltzmann
Gesellschaft mit ihrer Initiative „Open Innovation in Science“ (OIS)
fast 20.000 Personen aus 83 Ländern erreicht. Über 380 hochwertige
Vorschläge für die künftige Erforschung psychischer Erkrankungen
wurden eingereicht. Vom 16. April bis zum 6. Juli konnten sich
Betroffene, Angehörige und ExpertInnen zehn Wochen lang mit ihren
Beiträgen zu bislang ungeklärten Fragen bei der Erforschung
psychischer Erkrankungen beteiligen.
Josef Pröll, Präsident der Ludwig Boltzmann Gesellschaft: „Die
Bilanz dieses ersten Teils der OIS-Initiative ist überwältigend. Die
Anzahl und vor allem die Qualität der eingereichten Beiträge zeigen
uns, dass wir mit unserem Ansatz, das Wissen von Betroffenen und
Beteiligten in die Erforschung einzubeziehen, einen Nerv getroffen
haben. Wir sind mit diesen ersten Ergebnissen unseres
Pionier-Projekts sehr zufrieden. Jetzt gilt es, das Momentum zu
nutzen, die Ergebnisse schnell aufzuarbeiten und den Beteiligten
sowie der Öffentlichkeit eine Zusammenfassung aus den eingereichten
Vorschlägen zurückzuspielen.“
Am stärksten beteiligten sich PatientInnen, Frauen und
HochschulabsolventInnen
Der Erfolg des ersten Schritts dieser europaweit einzigartigen
Initiative bestätigt die Ergebnisse einer zuvor durchgeführten
repräsentativen Umfrage, wonach fast 80 Prozent der Bevölkerung sich
eine stärkere Einbeziehung in die Entwicklung von wissenschaftlicher
Forschung wünschen. Rund 40 Prozent der TeilnehmerInnen, die
freiwillig Angaben zu ihrer Person gemacht haben, bezeichneten sich
laut der internen Auswertung als PatientInnen und 17 Prozent als
Angehörige. Rund ein Viertel der AbsenderInnen von Vorschlägen gab
an, im Gesundheits- und Krankenpflegebereich tätig zu sein, 13
Prozent der teilnehmenden Personen sind PsychiaterInnen,
PsychologInnen und PsychotherapeutInnen.
„Fast 70 Prozent der TeilnehmerInnen sind weiblich und sechs von
zehn verfügen über einen Hochschulabschluss. Besonders freut uns die
internationale Beteiligung an der Initiative: Jeweils etwas mehr als
ein Drittel der TeilnehmerInnen kommt aus Deutschland bzw. aus
Österreich. Ein weiteres knappes Drittel nahm aus dem Rest der Welt
an „Reden Sie mit!“ teil. So kommt jede/r Zehnte aus den USA und
beinahe jede/r Zwanzigste aus Russland“, resümiert Claudia Lingner,
Initiatorin der Initiative und Geschäftsführerin der Ludwig Boltzmann
Gesellschaft.
Abstimmung über Forschungsthemen vom 22. September bis 6. Oktober
unter www.redensiemit.org
Die knapp 400 Beiträge werden derzeit durch ein ExpertInnenteam
analysiert, kategorisiert, und Themenfelder zur künftigen Erforschung
psychischer Erkrankungen identifiziert. Diese werden dann an die
Community zurückgespielt, die vom 22. September bis 6. Oktober unter
www.redensiemit.org über deren Priorität vorabstimmen kann. Im
Anschluss wird eine Jury aus FachexpertInnen die identifizierten
Forschungsbereiche beurteilen und neue Forschungsfragen formulieren.
Ende des Jahres sollen diese Forschungsfragen und -felder der
Wissenschaft zur weiteren Erforschung zur Verfügung gestellt und die
inhaltlichen Ergebnisse aus dem Crowdsourcing-Prozess der
Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Die Ergebnisse dieses Crowdsourcing-Prozesses fließen zudem in das
„Lab for Open Innovation in Science“ (LOIS) ein. LOIS ist ein
exklusives Ausbildungsprogramm zur Anwendung von Open Innovation
Methoden und Prinzipien, das von der Ludwig Boltzmann Gesellschaft im
Zuge der Initiative erstmals konzipiert wurde. LOIS richtet sich an
(Nachwuchs)Wissenschaft- lerInnen der Gesundheitswissenschaften an
Universitäten, Fachhochschulen und anderen Forschungseinrichtungen
weltweit ab dem Post-Doc-Level. 20 ausgewählte ForscherInnen bekommen
ab April 2016 die Gelegenheit, in 13 Trainingsmodulen innerhalb eines
Jahres berufsbegleitend den Umgang mit Open Innovation Methoden zu
erlernen und die Prinzipien entlang des gesamten Forschungsprozesses
zu erproben.
Interessierte WissenschaftlerInnen können sich bis zum 22.
September 2015 unter www.openinnovationinscience.at für dieses
einzigartige Weiterbildungsprogramm bewerben. Weitere Informationen
zum Programm finden Sie unter
www.openinnovationinscience.at/das-programm.html.
Über „Open Innovation in Science“
„Reden Sie mit!“ und LOIS sind Teil der europaweit einzigartigen
Initiative „Open Innovation in Science“, deren Ziel es ist, Open
Innovation Methoden in der Wissenschaft zu etablieren. Die gesamte
Initiative wird getragen von der österreichischen Ludwig Boltzmann
Gesellschaft und international von einem renommierten Advisory Board
unterstützt, dem unter anderem VertreterInnen der WHO, der Harvard
Medical School und der Max-Planck-Gesellschaft angehören. Durch die
gezielte Öffnung des Innovationsprozesses soll neues Wissen von außen
in die Forschung eingebracht werden. Weitere Informationen finden Sie
unter www.openinnovationinscience.at.
Über die Ludwig Boltzmann Gesellschaft
Die Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) ist der
Forschungsinkubator im Bereich Health Sciences in Österreich und
betreibt 18 Forschungsinstitute und -cluster mit rund 600
MitarbeiterInnen. Die LBG steht mit ihrem Motto „Forschung für
Menschen“ für die Behandlung gesellschaftsrelevanter
Forschungsfragen.
Pressekontakt:
Ludwig Boltzmann Gesellschaft
Dr. Lucia Malfent
Project Manager Open Innovation in Science
Tel.: +43 (0) 1 513 27 50-21
Mobil: +43 (0) 676 392 19 40
E-Mail: lucia.malfent@lbg.ac.at