Am Hasso-Plattner-Institut (HPI) kommen am
Mittwoch, 15. April, führende Informatikforscher aus Wissenschaft und
Wirtschaft zusammen, um Ergebnisse aktueller Untersuchungen im
HPI-Spitzenforschungslabor „Future SOC Lab“ vorzustellen. Es handelt
sich um die zehnte Veranstaltung dieser Art rund um Fragen der
schnellen und flexiblen Analyse riesiger Datenmengen. Auch neue
Projektideen werden erörtert. HPI-Direktor Prof. Christoph Meinel und
Prof. Andreas Polze, Leiter des Fachgebiets Betriebssysteme und
Middleware, sind Gastgeber für die Wissenschaftler aus Universitäten,
Forschungsinstituten und Unternehmen.
Die Experten für „Big Data“ beschäftigen sich zum Beispiel mit
verlässlichen Eckdaten für Software-Verifikation in der Cloud. Der
Prozess stellt sicher, dass Software zu ihrer Spezifikation konform,
also richtig gebaut ist oder dass sie die Anforderungen in der Praxis
erfüllt und richtig funktioniert. Im konkreten Fall geht es um die
Verifikation des Betriebssystemkerns von Linux. Ein anderer Vortrag
geht auf die verschiedenen Möglichkeiten des Benchmarkings von Big
Data-Managementsystemen auf Hochleistungsrechnern ein.
Auf der Tagesordnung stehen unter anderem auch
Netzwerkarchitekturen und Softwaredefinitionen für die nächste
Generation von Rechenzentren. HPI-Wissenschaftler zeigen, wie die
Echtzeit-Analyse von Texten bei der Bewertung biomedizinischer Daten
in der Behandlung von Patienten eingesetzt werden kann. Außerdem
informieren sie über mögliche Leistungssteigerungen durch moderne
Hardware-Architekturen mit komplexen Speicher-Hierarchien und
verschiedenen Konfigurationen der Recheneinheiten.
Seit Eröffnung des HPI-Spitzenforschungslabors konnten bereits
über 200 Projekte von Wissenschaftlern aus mehr als 12 Ländern
erfolgreich durchgeführt werden. Die Agenda der neuen Veranstaltung
ist auf der HPI-Website unter folgendem Link zu finden:
http://ots.de/Ux7JE.
Hintergrund zum HPI Future SOC Lab
Das im Juni 2010 eingerichtete HPI Future SOC Lab stellt zusammen
mit seinen internationalen Industriepartnern (EMC, Fujitsu, Hewlett
Packard und SAP) eine leistungsfähige Infrastruktur für akademische
Forschung bereit, die sonst nur in großen Unternehmen zu finden ist.
Für die Projekte stehen modernste Hochleistungssysteme mit sehr
vielen Rechenkernen, hoher Arbeitsspeicherkapazität und großem
Festplattenspeicher-Volumen zur Verfügung. Zuletzt waren dem
umfangreich ausgestatteten Spitzenforschungslabor ein Clustersystem
mit 1000 Kernen, ein leistungsfähiger Server von Fujitsu (RX900S1)
sowie aktuelle Netzwerktechnik hinzugefügt worden, unter anderem für
Untersuchungen an der neuesten In-Memory-Lösung HANA der SAP AG. Im
Sommer 2013 wurde von Hewlett Packard die „Converged Cloud“ am
Spitzenforschungslabor in Betrieb genommen. Mit dieser Private
Cloud-Lösung ist es den Wissenschaftlern möglich, verschiedene Rollen
(Cloud-Provider und Cloud-Nutzer) einzunehmen und diese für ihre
Zwecke zu analysieren.
Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut
Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH
(https://hpi.de) in Potsdam ist Deutschlands universitäres
Exzellenz-Zentrum für IT-Systems Engineering. Als einziges
Universitäts-Institut in Deutschland bietet es den Bachelor- und
Master-Studiengang „IT-Systems Engineering“ an – ein besonders
praxisnahes und ingenieurwissenschaftliches Informatik-Studium, das
von derzeit 480 Studenten genutzt wird. Die HPI School of Design
Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten nach dem
Vorbild der Stanforder d.school, bietet 240 Plätze für ein
Zusatzstudium an. Insgesamt zehn HPI-Professoren und über 50 weitere
Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten sind am Institut tätig.
Es betreibt exzellente universitäre Forschung – in seinen zehn
Fachgebieten des IT-Systems Engineering, aber auch in der HPI
Research School für Doktoranden mit ihren Forschungsaußenstellen in
Kapstadt, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung
sind die Grundlagen und Anwendungen großer, hoch komplexer und
vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das Entwickeln und Erforschen
nutzerorientierter Innovationen für alle Lebensbereiche. Das HPI
kommt bei den CHE-Hochschulrankings stets auf Spitzenplätze. Mit
openHPI.de bietet das Institut seit September 2012 ein interaktives
Internet-Bildungsnetzwerk an, das jedem offen steht.
Pressekontakt:
HPI-Pressestelle: presse@hpi.de. HPI-Pressesprecher: Hans-Joachim
Allgaier, M.A., Tel. +49 (0)331 5509-119