Donnerstag, 23. November 2017, 20.15 Uhr, 3sat
Erstausstrahlung
Am 3. Dezember 1967 setzte der Chirurg Christiaan Barnard zum
ersten Mal einem Menschen ein fremdes Herz ein und schrieb damit
Medizingeschichte. Welche medizinischen Fortschritte seitdem gemacht
worden sind, rekonstruiert die Dokumentation „Leben mit neuem Herzen“
von Volker Wasmuth und Patrick Zeilhofer am Donnerstag, 23. November
2017, um 20.15 Uhr. Im Anschluss, um 21.00 Uhr, diskutiert Gert
Scobel im Rahmen von „Wissenschaft am Donnerstag“ mit seinen Gästen
in „scobel – Baukasten Mensch“ über moderne Transplantationsmedizin.
18 Tage überlebte der erste Patient, der ein Herz transplantiert
bekam. Er starb an einer Lungenentzündung, denn die Ärzte hatten sein
Immunsystem außer Gefecht gesetzt, um eine Abstoßung des neuen
Herzens zu verhindern. Heute beträgt die durchschnittliche
Lebensdauer mit einem transplantierten Herzen 15 bis 20 Jahre. Die
Gründe für eine Herztransplantation sind vielfältig und reichen von
einem angeborenen Herzfehler bis zu einer verschleppten Grippe mit
Herzmuskelentzündung. Doch es fehlen Spenderherzen, und nur jeder
vierte Patient überlebt die Wartezeit. Insgesamt gibt es nur noch
rund 290 Herzverpflanzungen in Deutschland pro Jahr.
Um die gesunkene Organspendebereitschaft zu kompensieren, haben
Forscher ein mechanisches Kunstherz entwickelt, erste Versuche mit
diesem Ersatzorgan laufen. Ebenso wird die Verpflanzung von Schweine-
oder Pavian-Herzen diskutiert. Eine Alternative sind derzeit auch so
genannte VADs (ventricular assist devices), also
Herz-Unterstützungssysteme. Diese Pumpen werden in Deutschland bei
rund 900 Patienten pro Jahr eingesetzt. Die
Wissenschaftsdokumentation „Leben mit neuem Herzen“ trifft Forscher,
die am perfekten Kunstherz arbeiten, begleitet einen Patienten auf
seinem Weg zu einem neuen Herzen, begegnet Menschen, die seit vielen
Jahren mit einem fremden Herzen leben und besucht den Schauplatz der
ersten Herztransplantation in Kapstadt.
Im Anschluss an die Dokumentation diskutiert Gert Scobel mit
seinen Gästen – darunter Medizinethikerin Alena M. Buyx und
Diplom-Psychologin Katharina Tigges-Limmer – über moderne
Transplantationsmedizin. Inzwischen werden Organe aus Stammzellen
gezüchtet und aus dem 3D-Drucker geworfen. Lässt sich ein künstliches
Organ leichter als Teil des eigenen Körpers akzeptieren als ein
menschliches Organ? Was sind die psychologischen Folgen von
Transplantationen?
„Wissenschaft am Donnerstag“: In 3sat steht der Donnerstagabend im
Zeichen der Wissenschaft: Um jeweils 20.15 Uhr beleuchtet eine
Dokumentation relevante Fragen aus Natur- und Geisteswissenschaften,
Kultur und Technik. Im Anschluss, um 21.00 Uhr, diskutiert Gert
Scobel über ein verwandtes Thema.
Die Sendung als Video-Stream: http://ly.zdf.de/G9nm/
Ansprechpartnerin: Marion Leibrecht, Telefon: 06131 – 70-16478;
Presse-Desk, Telefon: 06131 – 70-12108, pressedesk@zdf.de
Fotos zur Sendung sind erhältlich über ZDF Presse und Information,
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