Wissenschaft am Donnerstag, 2. Juni 2016
20.15 Uhr: Doku „Mein Körper – mein Feind“
21.00 Uhr: Gesprächssendung „scobel – Irrtum im Immunsystem“
Erstausstrahlungen
Bei einer Autoimmunerkrankung greift das Immunsystem körpereigenes
Gewebe an und nicht Fremdkörper wie Viren und Bakterien. Wie kommt es
eigentlich dazu? Was löst diesen Irrtum im Immunsystem aus? Welche
neuen Erkenntnisse gibt es, und wie sehen Forschungsperspektiven für
diese Erkrankungen aus? Die Dokumentation „Mein Körper – mein Feind“
von Carsten Binsack stellt dar, in welchen Zusammenhängen
Autoimmunerkrankungen auftauchen, beschreibt, welchen Einfluss
genetische Dispositionen haben sowie äußere Faktoren wie
Umweltbelastung, Ernährung, Lebensweise und negativer Stress. Der
Film hebt außerdem die Bedeutung der Allergie- und vor allem der
Krebsforschung für Autoimmunerkrankungen hervor. Gert Scobel zeigt in
seiner Sendung „scobel – Irrtum im Immunsystem“ anschließend um 21.00
Uhr in Filmbeiträgen vier Menschen, die sich intensiv und auf sehr
persönliche Wese mit ihrer Krankheit beschäftigt haben. Daneben
spricht Moderator Gert Scobel mit Experten über die neuen
Erkenntnisse in der Immunforschung und über die
Behandlungsmöglichkeiten von MS und Rheuma.
Die Dokumentation „Mein Körper – mein Feind“ hebt hervor, dass die
Zusammenhänge zwischen Allergien und Autoimmunkrankheiten immer
deutlicher werden. Die Tatsache, dass beide vor allem in
Industrieländern zunehmen, liefert ein wichtiges Indiz: Übertriebene
Reinlichkeit und der mangelnde Kontakt mit Schmutz könnten für die
Zunahme der Volkskrankheiten verantwortlich sein. Denn Parasiten und
Infektionskrankheiten sind von besonderer Bedeutung für die
Entwicklung und Reifung des Immunsystems. Eine Schlüsselrolle spielt
dabei der menschliche Darm. Gerät das bakteriologische Gleichgewicht
im Darm durcheinander, kann das zu entzündlichen Krankheiten wie
Morbus Crohn führen. Sind Medikamente tatsächlich die einzig wirksame
Therapie? Oder wurde das Krankheitsphänomen bisher sogar in einem
völlig falschen Licht gesehen? In Bezug auf die Krebsforschung hebt
die Dokumentation hervor, dass Forscher der US-amerikanischen
Johns-Hopkins-Universität Belege dafür gefunden haben, dass
Autoimmunkrankheiten nicht nur ein höheres Krebsrisiko bedeuten. Ihre
These ist vielmehr umgekehrt: Durch das Auftreten bösartiger
Tumorzellen fängt das Immunsystem erst an, den eigenen Körper zu
bekämpfen. Sind also Autoimmunkrankheiten der Kampf des Körpers gegen
Krebs?
„scobel“ widmet sich vor allem den Erkrankungen MS und Rheuma. An
Beispielen zeigt die Sendung, wie Ärzte und Patienten mit diesen
Erkrankungen umgehen. Dabei wird auch geklärt, welche medizinischen
Behandlungen derzeit Standard sind und was in Zukunft von der
Forschung erwartet werden kann. Heilbar sind zurzeit weder MS noch
Rheuma. Dennoch gibt es Medikamente, Ernährungsratschläge, Bewegungs-
und alternative Therapieansätze, mit denen die Beeinträchtigung der
Lebensqualität zumindest erträglich gemacht werden kann.
Gert Scobels Gäste sind die Rheumatologin Gabriela Riemekasten,
der Neurologe Heinz Wiendl und der Humanbiologe und Immunforscher
Hansjörg Schild.
Hinweis für Journalisten:
Weitere Informationen zur Dokumentation und den Video-Stream
finden Sie hier: https://pressetreff.3sat.de/programm/programmhinweis
e/artikel/der-feind-in-meinem-koerper/
Weitere Informationen zur „scobel“-Sendung: https://pressetreff.3s
at.de/programm/programmhinweise/artikel/irrtum-im-immunsystem/
Pressebilder finden Sie hier:
https://presseportal.zdf.de/presse/wad.
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