Chronische Schmerzen in Deutschland: Patienten im
Abseits
Knapp fünf Millionen Patienten mit Chronischen Schmerzen fühlen
sich von ihren behandelnden Ärzten nicht ernst genommen und von ihrem
sozialen Umfeld nicht verstanden, so die Ergebnisse einer
repräsentativer Umfrage im Auftrag der Initiative „Wege aus dem
Schmerz“. Zudem fürchtet mehr als ein Drittel der Betroffenen um
ihren Arbeitsplatz. Um ihnen und ihren Angehörigen in dieser
Situation konkrete Unterstützung zu bieten, richtet die Deutsche
Schmerzliga im Rahmen des Schmerz- und Palliativtages am 18. März
2012 in Frankfurt am Main einen Patiententag aus. Betroffene und
Interessierte können an Workshops und Vorträgen teilnehmen.
„Das wird sich schon wieder geben“, war der Kommentar der Ärzte im
Krankenhaus, die Heike Norda zum wiederholten Male wegen ihrer großen
Schmerzen um Hilfe bat. Nach einer Knieoperation in Folge eines
Fahrradunfalls hatte die 51-Jährige monatelang Schmerzen. Obwohl sie
mehrere Ärzte aufsuchte, blieb eine Diagnose lange Zeit aus. Auch
weil einige der Ärzte ihre Schmerzen nicht ernst nahmen. Sogar an
ihrem Arbeitsplatz und privat musste sie um Verständnis kämpfen. „Ich
hörte oft: Aber man sieht ja gar nichts.“
40 Prozent fühlen sich von ihrem behandelnden Arzt nicht ernst
genommen
So ähnlich wie Heike Norda ergeht es vielen Patienten mit
Chronischen Schmerzen. Studien- und Umfrageergebnissen zufolge
mussten 40 Prozent aller Befragten schon einmal die Erfahrung machen,
mit ihren Schmerzen von behandelnden Ärzten nicht ernst genommen zu
werden. Häufig setzt sich diese für die Patienten unangenehme
Situation im privaten Umfeld fort: 26 Prozent der Patienten fühlen
sich bei der Therapie und der Suche nach Behandlungsmöglichkeiten
ihrer Erkrankung von Familie und Freunden allein gelassen. Und 36
Prozent der Betroffenen sind der Meinung, ihr Umfeld nehme ihre
Beschwerden kaum oder überhaupt nicht als eine Erkrankung wahr, die
therapiert werden muss.
Arbeitgeber haben oft kein Verständnis für die Erkrankung
Chronischer Schmerz Akzeptanzprobleme und daraus resultierende
Existenzängste bedrohen Betroffene auch am Arbeitsplatz. 41 Prozent
aller Patienten mit Chronischen Schmerzen beklagen, dass ihr
Arbeitgeber kein oder kaum Verständnis für ihre Erkrankung hat.
Zudem haben 34 Prozent Angst, aufgrund der Erkrankung ihren Job zu
verlieren. Informationen und konkrete Hilfestellungen, die Patienten
und ihren Angehörigen den Alltag erleichtern können, bietet der
Patiententag am 18. März in Frankfurt.
Verständnis für ihre Situation und eine individuelle Behandlung
hat Heike Norda erst in einer spezialisierten Schmerzklinik erhalten.
„Der Chefarzt der Klinik hatte ein Schild in seinem Zimmer, auf dem
stand: Schmerz ist das, was der Patient sagt.“ Während ihres
mehrwöchigen Aufenthaltes wurde sie multimodal therapiert – dazu
hatten Experten verschiedener Fachrichtungen einen auf ihre
Bedürfnisse abgestimmten gemeinsamen Behandlungsplan erstellt. Neben
medizinischen, medikamentösen und physikalischen Elementen war auch
die psychologische Therapie Teil der Behandlung. „Sie hat mich
unabhängiger gemacht und mir Wege aufgezeigt, meine Schmerzen zu
managen.“
Quellen:
forsa-Umfrage im Auftrag der Initiative „Wege aus dem Schmerz“,
2011 InSites Consulting. Pain Proposal Patient Survey. Aug./Sept.
2010
Über den Patiententag
Der Patiententag findet am 18. März 2012 von 9.00 bis 17.00 Uhr im
Congress Center der Messe Frankfurt, Ludwig Erhard Anlage 1 in 60327
Frankfurt am Main statt. Eingeladen sind alle Betroffenen, Angehörige
und Interessierte. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen wie
Programmdetails erhalten Sie unter www.patienten-tag.de.
Über die Initiative „Wege aus dem Schmerz“
„Wege aus dem Schmerz“ ist eine Initiative der Deutschen
Schmerzliga (DSL), der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie
(DGS) und der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes
(DGSS). Ziel ist es, ein stärkeres Bewusstsein für Chronischen
Schmerz als eigenständiges Krankheitsbild in Deutschland zu
etablieren. Pfizer unterstützt die Initiative. Weitere Informationen
zur Initiative finden Sie unter: www.wegeausdemschmerz.de
Pressekontakt:
Julia Schmidt
fischerAppelt, relations
Telefon: +49 (0)40 – 899 699 -574
E-Mail: js@fischerappelt.de