„Die Entwicklung eines In-situ-Messgerätes für die zerstörungsfreie Messung der kapillaren Wasseraufnahme von Fassaden“ – mit diesem Thema hat sich Mario Stelzmann ein Jahr lang auseinandergesetzt und wird für seine wissenschaftliche Leistung jetzt mit dem Nachwuchsinnovationspreis Bauwerkserhaltung 2013 ausgezeichnet.
Der Bauingenieur, der gerade am Institut für Bauklimatik der TU Dresden seine Doktorarbeit verfasst, hat ein Messgerät entwickelt, mit dem sich die Einhaltung der DIN 4108-3 überprüfen lässt. Diese Norm regelt feuchteschutztechnische Anforderungen, die an Gebäude gestellt werden, und definiert für diesen Bereich relevante, physikalische Größen. Bislang ließ sich die Einhaltung dieser Norm nur durch ein umständliches Aufbohren der betroffenen Wand überprüfen. Dieses Problem hat den 26-Jährigen zur Entwicklung seiner Methode veranlasst, mit der keine Eingriffe in das Mauerwerk notwendig sind: „Das Messgerät wird direkt an der Fassade angebracht und über einen speziellen Messkreislauf wird Wasser in die Wand geleitet. Damit lässt sich das Saugverhalten der Wand überprüfen. Das Messgerät ermittelt einen sogenannten Baustoffkennwert, der mit den Vorgaben der Norm verglichen werden kann.“
Dass Mario Stelzmann mit seinem innovativen Messgerät als Sieger aus dem Wettbewerb hervorgeht, darin war sich die fünfköpfige Jury schnell einig: „Das Forschungsprojekt von Herrn Stelzmann hat alle Kriterien in höchstem Maße erfüllt. Mich persönlich hat vor allem die Praxisorientierung der Arbeit sehr beeindruckt“, berichtet Volker Schweizer. Der Preisträger wird sein Forschungsprojekt während der 24. Hanseatischen Sanierungstage vom 7. bis 9. November in Heringsdorf präsentieren: „Ich freue mich darauf, bei dieser Veranstaltung Kontakte zu Fachleuten aus der Bauwerkserhaltung zu knüpfen. Vielleicht ergibt sich dabei eine Chance für meine berufliche Zukunft.“ Ausgeschrieben wird der Preis alljährlich vom Bundesverband Feuchte & Altbausanierung e.V., dem Beuth Verlag sowie dem Fraunhofer IRB Verlag und ist dotiert mit einer Medaille, 800 Euro in bar sowie einem Büchergutschein über 300 Euro.