Am 28. November 2012 verleiht Bundespräsident Joachim Gauck den
Deutschen Zukunftspreis, den Preis des Bundespräsidenten für Technik
und Innovation, in Berlin. Vier Teams sind für die hochrangige
Auszeichnung nominiert. Wir stellen die Projekte im Video vor – ab
heute das Team I.
Die drei Forscher Prof. Dr. Dr. Birger Kollmeier, Prof. Dr. Volker
Hohmann und Dr. Torsten Niederdränk schufen mit ihren Teams die
technologischen Grundlagen für Hörgerätesysteme, die beidohrig und
aufeinander abgestimmt arbeiten. Dadurch können hörgeschädigte
Menschen zukünftig Gespräche und Geräusche auch in akustisch
„schwierigen“ Situationen besser wahrnehmen, als dies mit
herkömmlichen Hörgeräten möglich ist.
Das „binaurale“ System koppelt zwei Hörgeräte am linken und
rechten Ohr, die die räumlichen Eigenschaften eines Schallfeldes
aufnehmen und im Sinne einer optimalen Aufbereitung für den
Hörgeschädigten nutzbar machen. Dabei hilft ein eigens entwickeltes
Verfahren, um Daten per Funk zwischen den beiden Hörgeräten
austauschen. Eine neuartige Diagnosemethode ermöglicht es außerdem,
den individuellen Hörfehler von betroffenen Menschen zu ermitteln –
um dann Algorithmen zu erstellen, die ihn gezielt kompensieren.
Hörprobleme sind weit verbreitet – vor allem bei der Generation
60+, bei der etwa jeder Zweite darunter leidet. Doch das Phänomen ist
keine reine Alterserscheinung: Auch Jugendliche und Kinder verfügen
oft über ein eingeschränktes Hörvermögen.
Die bislang gebräuchlichen Hörgeräte stoßen mitunter an Grenzen –
etwa in Räumen mit Nachhall, bei mehreren durcheinander redenden
Menschen oder lauten Hintergrundgeräuschen. Dann ist trotz Hörhilfe
oft nur ein unverständliches Gewirr von Stimmen und Geräuschen zu
vernehmen.
Binaurale Hörsysteme bewirken dagegen eine deutlich bessere
Hörqualität. Die Firma Siemens Audiologische Technik brachte 2004 das
erste Hörgerät mit dieser Technologie auf den Markt, weitere Produkte
folgten. In einigen Jahren werden vermutlich vier von fünf Hörgeräten
die binaurale Technik nutzen. Das erschließt weltweit einen riesigen
und wachstumsstarken Markt.
Das Video zu Team I finden Sie in der Mediathek unter
www.deutscher-zukunftspreis.de und ab sofort auch auf unserem neuen
YouTube Kanal.
Pressekontakt:
Dr. Christiane A. Pudenz
Büro Deutscher Zukunftspreis
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