Im durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWI) geförderten Projekt O(SC)²ar entwickelt und testet das FIR an der RWTH Aachen mit sechs Partnern eine neue Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT-Architektur) für Elektrofahrzeuge sowie darauf basierende Dienste.
„Mit dem Forschungsprojekt verfolgen wir unter anderem das Ziel, elektrische Systeme, wie die eines Elektrofahrzeugs, mit informationstechnischen Systemen, wie beispielsweise denen eines Smartphones, zum Vorteil der Nutzer stärker miteinander zu verbinden“, erklärt der FIR-Wissenschaftler Jonas Fluhr. Das Akronym O(SC)²ar steht für „Open Service Cloud for the Smart Car“.
Eine „Open Service Cloud“ stellt über eine schnelle (mobile) Internetverbindung eine Vielzahl an sogenannten „Apps“ (IKT-Diensten) zur Verfügung, die bedarfsgerecht von den Nutzern eingesetzt werden können. Ein „Smart Car“ ist ein Elektrofahrzeug, das die schnelllebigen Produktentwicklungen im informations- und kommunikationstechnischen Bereich besser mit den Entwicklungszyklen der Automobilbranche in Einklang bringt.
Untersuchungsobjekte sind das von der StreetScooter GmbH entwickelte Elektrofahrzeug „Concept Zeitgeist“ sowie eine Flotte umgebauter Fahrzeuge der Marke Fiat 500. Diese wurden durch die FEV Motorentechnik GmbH zu Elektroautos umgerüstet und kamen in zweijährigen Tests in Aachen bereits zum Einsatz.
Die ins Projekt O(SC)²ar eingebundenen Mitarbeiter kooperieren im Forschungsprogramm „IKT für Elektromobilität II“ mit Verantwortlichen anderer Projekte, um die IKT-Anbindung der Elektrofahrzeuge an das Stromnetz („Smart Grid“) sowie an das Verkehrssystem („Smart Traffic“) zu verbessern.
Erst eine offene und flexible Informations- und Kommunikationsstruktur im Elektrofahrzeug selbst sowie mit externen Systemen (beispielsweise Ladestationen oder Verkehrsinformationssystem) ermöglicht es, den stetig wachsenden Mobilitätsbedürfnissen trotz noch geringerer Reichweiten rein elektrisch angetriebener Fahrzeuge gerecht zu werden.
„Beim Car-Sharing beispielsweise kann durch die offenen Strukturen das Dilemma zwischen dem Bedürfnis nach individualisierten und flexibel nutzbaren Fahrzeugen auf der einen und einem festgelegtem Fahrzeugpark auf der anderen Seite aufgelöst werden. Der Benutzer findet auch bei einem Fahrzeugwechsel seine persönlichen Einstellungen wie beispielsweise die Ladestationspräferenzen oder die Radiosenderspeicherung wieder“, so Jonas Fluhr.
Neben dem FIR beteiligen sich renommierte Unternehmen wie die StreetScooter GmbH, Dräxlmaier Elektro- und Elektroniksysteme GmbH, FEV GmbH, Hans Hess Autoteile GmbH, QSC AG, regio iT aachen Gesellschaft für Informationstechnologie mbH sowie der Lehrstuhl für Software Engineering und der Lehrstuhl für Technologie und Innovationsmanagement der RWTH Aachen an den Forschungsarbeiten.
Weitere Informationen zu dem Projekt O(SC)²ar sind auch im Internet auf der Seite des FIR abrufbar: www.fir.rwth-aachen.de