Studie: Mit Trastuzumab behandelte Brustkrebspatienten haben höhere Heilungschancen und geringeres Rückfallrisiko

Die Aussichten auf Heilung und ein rückfallfreies Leben sind für an Brustkrebs erkrankte Patienten, die mit Trastuzumab therapiert werden, besser als für jene, bei deren Behandlung auf den Einsatz des Antikörpers verzichtet wird. Welchen Einfluss diese Therapie auf die im körper verbliebenen Tomorzellen haben, haben Wissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena durch eine Studie nachweisen können, die in der aktuellen Ausgabe des „Journal of Cancer Research and Clinical Oncology“ publiziert worden ist. Bei Trastuzumab – allgemein bekannt unter dem Handelsnamen Herceptin – handelt es sich um einen humanisierten monoklonalen Antikörper. Er bindet sich als Arzneistoff an den Rezeptor HER2/neu auf der Oberfläche von Krebszellen und hemmt deren Wachstum.
Den Wirkungsnachweis konnten die deutschen Wissenschaftler mittels „Flüssig-Biopsien“ anhand zirkulierender epithelialer Tumorzellen erbringen. Anders als bei der herkömmlichen Biopsie werden dem Patienten dabei keine Gewebeproben sondern lediglich Blutproben entnommen. Untersucht wurde im Rahmen der Studie das Blut von 79 an HER2/neu-positivem Brustkrebs erkrankten Patientinnen: Darunter 35 nicht mit Trastuzumab behandelte Patientinnen sowie 36 Patientinnen, die den Antikörper über ein Jahr hinweg verabreicht bekommen haben. Während der Chemotherapie sowie in der Folgezeit wurde ihnen in zeitlichen Abständen bis zu 10 Mal Blut abgenommen. Die in den Blutproben enthaltene Anzahl an zirkulierenden Tumorzellen wurde ermittelt und deren Entwicklung analysiert.
„Das Ergebnis der Studie macht deutlich, dass mit Trastuzumab behandelte Patientinnen in den ersten zwei bis vier Jahren nach der Therapie ein geringeres Rückfallrisiko als Patientinnen ohne Transzumab aufweisen. Zugleich zeigt es, welche Bedeutung das Monitoring und die Analyse des Verhaltens von Tumorzellen mittels ‚Flüssig-Biopsie‘ für die Zukunft der personalisierten Krebstherapien hat“, erklärt Co-Autorin Prof. Dr. Katarina Pachmann der Studie an der Klinik für Innere Medizin II der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Patientinnen, deren zirkulierende Tumorzellen einen Rückgang auf die Therapie zeigten, hatten auch nach mehr als 5 Jahren ein besseres, Rückfallfreies Überleben. Mit dieser Form der Effizienzkontrolle könne die Wirkung von Krebstherapien früher als bisher – und zwar noch während einer Behandlung – nachgewiesen werden, so die Expertin.
Die Wissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena sehen aber auch unmittelbare Vorteile für die Forschung. So nehmen klinische Studien bis dato einige Jahre in Anspruch, bis sie Ergebnisse über die Wirksamkeit von angewandten Behandlungen liefern. Zugleich bestätigen spätere Untersuchungen häufig die Ergebnisse früherer Studien nicht. „Das Monitoring der Tumorzellen kann sowohl Umfang als auch Dauer klinischer Krebsstudien künftig minimieren“, erläutert Prof. Dr. Katharina Pachmann. Für die jüngste Studie griffen die Wissenschaftler auf das maintrac®-Verfahren zurück, um die Anzahl der Tumorzellen aus dem Patientenblut festzustellen.
Weitere Informationen unter www.maintrac.de

Die in Bayreuth ansässige SIMFO Spezielle Immunologie Forschung + Entwicklung GmbH ist eine medizinisch-biologisch ausgerichtete Forschungseinrichtung mit hoher Kompetenz für personalisierte Diagnostik und Therapie auf naturwissenschaftlicher Basis. Besondere Schwerpunkte bilden die Entwicklung innovativer Analyse-Verfahren zur Auswertung der Patientenspezifischen individuellen Thromboserisikobewertung sowie zur Bewertung zytostatischer Medikamente in der Tumortherapie und der onkologischen Erfolgskontrolle. SIMFO verantwortet zudem federführend den internationalen Vertrieb der beiden Verfahren ThromboTRAC® und maintrac®. Ein weiteres Anliegen der Gesellschaft besteht in der Verbreitung und Verbesserung fundierter gesundheitlicher Informationen für die breite Öffentlichkeit.
Internet: www.simfo.de

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