Drei neue Professoren verstärken das Team der International Audio Laboratories Erlangen (AudioLabs). In dem weltweit einzigartigen Forschungszentrum entwickeln international renommierte Wissenschaftler Audio- und Multimediatechnologien der Zukunft.
Die AudioLabs sind eine gemeinsame Einrichtung des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Prof. Dr. Jürgen Herre, Prof. Dr. Bernd Edler und Prof. Dr. Emanuël Habets forschen gemeinsam mit einem derzeit 20-köpfigen Team auf den Gebieten Audiocodierung, Audiosignalanalyse und wahrnehmungsbasierte räumliche Audiosignalverarbeitung. Um die AudioLabs weiter auszubauen, sucht das Fraunhofer IIS engagierte Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachrichtungen weltweit.
Die AudioLabs sind in ihrer Ausrichtung und Zielsetzung weltweit einzigartig. Die enge Kooperation zwischen Fraunhofer IIS und der Universität Erlangen-Nürnberg ermöglicht ein breites Kompetenzspektrum von Forschung und Lehre bis hin zur Umsetzung neuer Technologien in zukünftigen Multimedia-Systemen. Das Fraunhofer IIS finanziert die AudioLabs über einen Zeitraum von zunächst zehn Jahren.
»Die AudioLabs profitieren von der langjährigen Erfahrung des Fraunhofer IIS auf dem Gebiet der Audiocodierung. Gleichzeitig bildet die Universität Erlangen-Nürnberg eine ideale Schnittstelle zu Forschung und Lehre. Diese Kombination ist die beste Voraussetzung für erfolgreiche Forschung und die Entwicklung innovativer Technologien«, sagt Dr. Bernhard Grill, AudioLabs-Sprecher für das Fraunhofer IIS.
»Durch die Zusammenarbeit mit dem Institut können wir nicht nur unsere Forschungsthemen ausbauen«, sagt Prof. Dr. Jürgen Herre, Sprecher der AudioLabs für die Universität Erlangen-Nürnberg. »Dank der internationalen Ausrichtung der AudioLabs ziehen wir auch erstklassige Studentinnen und Studenten aus Deutschland und der ganzen Welt an.«
Auf der 130. AES Convention in London stellt das Fraunhofer IIS die AudioLabs vor und gibt Einblicke in die Forschungsarbeiten. Die Veranstaltung findet am 13. Mai 2011 statt, von 18:15 Uhr bis 19:30 Uhr in Raum 1, Novotel London West.
Mehr Informatiuonen finden Sie im Internet unter:
www.audiolabs-erlangen.de
Prof. Dr. Jürgen Herre
Nach dem Studium der Elektrotechnik begann Jürgen Herre seinen beruflichen Werdegang 1989 am Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen. Seit dieser Zeit war er involviert in die Entwicklung bekannter Verfahren zur Audiocodierung wie z.B. MPEG-Audio Layer III (bekannt als »mp3«). 1995 begann Dr. Herre einen 1 1/2 jährigen Forschungsaufenthalt bei den »Bell Laboratories« in Murray Hill, New Jersey, wo er an der Entwicklung des verbesserten Codierverfahrens »MPEG-2 Advanced Audio Coding« (AAC) arbeitete. Ende 1996 kehrte er zum Fraunhofer IIS zurück und leitet seitdem Arbeiten an moderner Multimediatechnologie, wie z. B. MPEG-4, MPEG-7, sowie zur sicheren Distribution audiovisueller Inhalte. Im September 2010 wurde Prof. Herre auf eine Professur zum Thema »Audiocodierung« berufen in den International Audio Laboratories Erlangen.
Prof. Dr. Bernd Edler
Bernd Edler studierte von 1979 bis 1985 Elektrotechnik an der Universität Erlangen-Nürnberg. Von 1986 bis 2010 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Hannover, an der er 1994 promovierte. Schwerpunkte seiner Forschung lagen im Bereich Audiocodierung, wo er an der Entwicklung verschiedener MPEG-Audio-Codierstandards (u. a. mp3) beteiligt war. Zusätzlich arbeitete er an Verbesserungen der Signalverarbeitung für Cochlea-Implantate. Von 1998 bis 1999 war er als Gastwissenschaftler an den Bell Laboratories in New Jersey, USA. 2010 erhielt er von der Universität Erlangen-Nürnberg den Ruf auf den Lehrstuhl für »Audiosignalanalyse« an den International Audio Laboratories Erlangen.
Prof. Dr. Emanuël Habets
Prof. Dr. Emanuël Habets studierte Elektrotechnik an der Hogeschool Limburg und der Technische Universiteit Eindhoven (TU/e) in den Niederlanden, an der er 2007 promovierte (Ph.D.). Von März 2007 bis Februar 2009 war er Post-Doktorand am »Technion – Israel Institute of Technology« und der Bar-Ilan University Ramat-Gan in Israel. 2009 erhält er ein »Marie Curie Intra-European Fellowship for Career Development«. Von Februar 2009 bis November 2010 war er Mitglied im Forscherteam der »Communication and Singal Processing Group« am Imperial College London. Im November 2010 wurde er auf die Professur »Wahrnehmungsbasierte räumliche Audiosignalverarbeitung« in den International Audio Laboratories Erlangen berufen.
Fraunhofer IIS
Das 1985 gegründete Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS mit dem Hauptsitz in Erlangen und weiteren Standorten in Nürnberg, Fürth, Würzburg, Ilmenau und Dresden ist heute das größte Fraunhofer-Institut in der Fraunhofer-Gesellschaft. Mit der maßgeblichen Beteiligung an der Entwicklung der Audiocodierverfahren mp3 und MPEG AAC ist das Fraunhofer IIS weltweit bekannt geworden.
In enger Kooperation mit den Auftraggebern aus der Industrie forschen und entwickeln die Wissenschaftler auf folgenden Gebieten:
Digitaler Rundfunk, Audio- und Multimediatechnik, digitale Kinotechnik, Entwurfsautomatisierung, integrierte Schaltungen und Sensorsysteme, drahtgebundene, drahtlose und optische Netzwerke, Lokalisierung und Navigation, Hochgeschwindigkeitskameras, Ultrafeinfokus-Röntgentechnologie, Bildverarbeitung und Medizintechnik sowie Supply Chain Services.
Mehr als 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in der Vertragsforschung für die -Industrie, für Dienstleistungsunternehmen und öffentliche Einrichtungen. Das Budget von über 92 Millionen Euro wird bis auf eine Grundfinanzierung in Höhe von weniger als 25 Prozent aus der Auftragsforschung finanziert.
Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg
Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) ist mit 29.300 Studierenden (Stand: Sommersemester 2011) eine der größten Universitäten Deutschlands und eine der forschungsstärksten. Das attraktive Fächerspektrum deckt in Forschung und Lehre alle Wissenschaftsbereiche ab – von Philosophie, Theologie und Jura über Medizin, Wirtschafts- und Naturwissenschaften bis hin zu den Ingenieurwissenschaften. Acht fakultätsübergreifende Wissenschaftsschwerpunkte und die große Fächervielfalt ermöglichen ein wissenschaftliches Arbeit über traditionelle Grenzen hinweg – getreu dem universitären Motto »Vorsprung durch Vernetzung«.