Die Wissenschaftlerinnen Dr. Palencia Ramirez, Dr. Goemans und Dr. Loda wurden für ihre vielversprechende Forschung mit dem „For Women in Science“ Förderpreis von L“Oréal Deutschland, der Deutschen UNESCO-Kommission in Partnerschaft mit der Christiane Nüsslein-Volhard-Stiftung ausgezeichnet. Das „For Women in Science“ Programm richtet sich an herausragende Wissenschaftlerinnen mit Kindern und soll verhindern, dass diese Frauen durch die Familiengründung ihre Karriere ab- oder lange unterbrechen und damit der Forschung wichtiges Potenzial verloren geht.
Die drei diesjährigen Preisträgerinnen forschen in Hamburg und Heidelberg in den Fachbereichen Chemie und Molekularbiologie. Ihre Arbeiten leisten einen Beitrag für den Klimaschutz und die Bekämpfung von Krankheiten.
So forscht Dr. Cristina Palencia Ramirez in Hamburg unter anderem im Rahmen des Cluster of Excellence CUI Advanced Imaging of Matter an Wegen, stabile Nanomaterialien herzustellen . Nanomaterialien sind Strukturen von einem Milliardstel Meter, wie sie beispielsweise in Viren oder auch DNA-Strängen vorkommen können. Werden Nanomaterialien künstlich hergestellt, bieten sie einen vielversprechenden Einsatz, da sie mit neuen Funktionen belegt werden können. So können elektrische, optische, magnetische und viele andere Eigenschaften gezielt eingestellt werden. Durch solche Nanomaterialien sollen unter anderem die Gewinnung regenerativer Energien und die Ressourcennutzung um ein Vielfaches effizienter werden, beispielsweise bei der Energiespeicherung oder der Materialresistenz. Auch in Medizin, Kosmetik, bei Bildschirmen, Verpackungen und in vielen weiteren Bereichen erhofft man sich Fortschritte durch die Entwicklung maßgeschneiderter Nanomaterialien mit neuen Eigenschaften.
Am EMBL in Heidelberg widmet sich Dr. Camille Goemans der Frage nach der Entstehung von Antibiotikaresistenzen . Heute ist bereits bekannt, dass der Verlust des Gleichgewichts im Darmmikrobiom mit vielen Krankheiten in Zusammenhang steht. Dazu zählen Übergewicht, Diabetes, einige Krebsarten und sogar Autismus und Depressionen. Auch die Bildung von Antibiotikaresistenzen, die eine große Gefahr für die Heilung bakterieller Infektionen darstellt, findet u.a. im Darm statt und wurde in jüngster Vergangenheit durch den übermäßigen Einsatz von Antibiotika in der Medizin und in der Nahrungsmittelindustrie beschleunigt. Dr. Goemans will mit ihrer Arbeit neue Aspekte der Entstehung von Antibiotikaresistenzen im Darmmikrobiom offenlegen und damit eine Grundlage für die effiziente Reduzierung des Tempos der Resistenzbildung schaffen.
Ebenfalls am EMBL geht Dr. Agnese Loda der Frage nach, wie eines der beiden X-Chrosome in weiblichen Zellen inaktiviert wird und wie einzelne Gene dieser Inaktivierung entgehen. Frauen sind anfälliger für Autoimmunerkrankungen und man geht davon aus, dass dies auf die fälschliche Aktivierung bestimmter X-bezogener Gene noch im Mutterleib zurückzuführen ist. Indem man versteht, wie dieser Prozess gesteuert wird, lässt sich viel über die Ursache von Autoimmunerkrankungen wie Lupus, Multiple Sklerose oder Rheuma erfahren, die bei Frauen mit zwei X-Chromosomen häufiger auftreten als bei Männern, die jeweils ein X- und ein Y-Chromosom besitzen.
Die Förderung durch das „For Women in Science“ Programm unterstützt die Wissenschaftlerinnen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Strukturelle Unterschiede führen immer noch dazu, dass Frauen in der publizierenden Forschung geringer vertreten sind als Männer. Unter den Forschenden liegt der Frauenanteil im EU-Durchschnitt bei 33,4%, in Deutschland bei gerade mal 28%[1].
Das Förderprogramm im Detail:
Seit 2006 werden jährlich drei Wissenschaftlerinnen für die Dauer von zwei Jahren gefördert. Die Unterstützung beträgt knapp 15.000 Euro pro Stipendiatin und insgesamt 10.000 Euro für die Institute der geförderten Wissenschaftlerinnen.
Das Fördergeld teilt sich in drei Bereiche:
– Eine monatliche Unterstützung von 400 Euro pro Preisträgerin über 24 Monate für Haushaltshilfen oder zusätzliche Kinderbetreuung, um den Forscherinnen mehr Zeit für die wissenschaftliche Arbeit zu geben. – Eine Unterstützung von jeweils 5000 Euro zur flexiblen Verwendung der Preisträgerin. Dieser Betrag soll dafür genutzt werden, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern (beispielsweise Reisekosten für Begleitpersonen, die während einer Dienstreise der Preisträgerinnen für die Kinderbetreuung entstehen). – Es stehen insgesamt 10.000 Euro zur Verfügung, die sinnvollen Vorschlägen der Institute, an denen die Preisträgerinnen tätig sind, verwendet werden können. Damit soll vor Ort die Vereinbarkeit von Familie und Beruf strukturell gefördert werden. – Mehr über das nationale und internationale „For Women in Science“ Programm auf: http://www.fwis-programm.de
Kontakt
Deutsche UNESCO-Kommission
Sabine Luft, Tel. 0228-60497144; luft@unesco.de
L“Oréal Deutschland GmbH
Bianca Maley, Tel. 0151-68967235, bianca.maley@loreal.com
Christiane Nüsslein-Volhard-Stiftung
Heike Heth, Tel. 07071-601398, heike.heth@cnv-stiftung.de
– http://www.unesco.de – http://www.loreal.de – http://www.cnv-stiftung.de
[1] Antwort der Bundesregierung auf Kleine Anfrage der Grünen 2019, https://www. gruene-bundestag.de/themen/frauen/frauenanteil-in-der-wissenschaft-in-deutschlan d-weit-hinter-eu-durchschnitt
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