Gemeinsam mit Unternehmen und Forschungspartnern
Einsatzgebiete der neuen Mobilfunktechnologie 5G in der Produktion zu erforschen
und praxisnah zu erproben ist das Ziel des 5G-Industry Campus Europe: Für den
Aufbau des regionalen 5G-Forschungsnetzes am Campus Melaten der RWTH Aachen
erhält das vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT koordinierte
Konsortium eine Förderung von knapp 6,2 Millionen Euro vom Bundesministerium für
Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Als 5G-Netzausrüster hat das Institut
nun Ericsson ausgewählt.
Mit seinen Projektpartnern, dem Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen und
dem FIR an der RWTH Aachen, wird das das Fraunhofer IPT in den kommenden drei
Jahren Anwendungen und Lösungen für die digitalisierte und vernetzte Produktion
entwickeln und erproben. Partner für den Aufbau und die Entwicklung der dafür
erforderlichen 5G-Infrastruktur ist der schwedische Mobilfunknetzausrüster
Ericsson.
Auf dem 5G-Industry Campus Europe untersuchen die Projektpartner in sieben
Teilprojekten unterschiedliche Anwendungsszenarien – von 5G-Sensorik für die
Überwachung und Steuerung hochkomplexer Fertigungsprozesse über mobile Robotik
und Logistik bis hin zu standortübergreifenden Produktionsketten. Außerdem
möchten die Aachener Wissenschaftler den Einsatz moderner Edge-Cloud-Systeme zur
schnellen Verarbeitung von Daten testen, um die Potenziale von 5G in der
vernetzten, adaptiven Produktion auszuschöpfen. Über das Konzept eines
5G-Industry Campus Europe informierten sich bereits während der Hannover Messe
2019 Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und der schwedische Ministerpräsident
Stefan Löfven.
Neues 5G-Netz deckt Fläche von einem Quadratkilometer des Aachener
Forschungscampus ab
Das In- und Outdoor-Netz des 5G-Industry Campus Europe in Aachen umfasst eine
Außenfläche von rund einem Quadratkilometer sowie knapp 7000 m2 in den
Maschinenhallen der beteiligten Partner, die alle Felder der Produktionstechnik
abbilden. Die Einrichtungen sind mit modernsten IT- und Produktionssystemen
ausgestattet und bieten damit eine bislang einzigartige Infrastruktur, um
individuelle 5G-Anwendungen gemeinsam mit den Forschungspartnern zu testen und
frühzeitig zu entwickeln. Partner der Aachener Institute können auf diese Weise
direkt vom neuen 5G-Industry Campus Europe profitieren. Um die direkte
Übertragbarkeit der Forschungsergebnisse in reale Industrieanwendungen zu
gewährleisten, wird das Netz des 5G-Industry Campus Europe im
industrierelevanten Frequenzbereich von 3,7 bis 3,8 GHz aufgebaut.
„Der 5G-Industry Campus Europe wird für produzierende Unternehmen wichtige
Erkenntnisse zu technischen Möglichkeiten und Einsatzpotenzialen von 5G
liefern“, so Niels König vom Fraunhofer IPT, der das Projekt am Aachener Campus
auf wissenschaftlicher Seite federführend leitet.
„In Aachen wird heute Industriegeschichte geschrieben. Durch den 5G-Industry
Campus Europe, das kürzlich gegründete Ericsson Center of Excellence Industry
4.0 und die Einbeziehung zahlreicher weiterer Partner der Aachener Community
schaffen wir ein weltweit einmaliges Ökosystem zur Erforschung, Entwicklung und
Anpassung von 5G-Technologien für die Industrie 4.0″, erläutert Jan-Peter
Meyer-Kahlen, Leiter der Ericsson Forschungs- und Entwicklungszentrums Eurolab
bei Aachen.
Das neue Forschungsnetz greift dabei frühere Kooperationen der drei Aachener
Forschungseinrichtungen auf: So arbeitet bereits seit Anfang 2018 in der
Maschinenhalle des Fraunhofer IPT das weltweit erste 5G-New-Radio-System von
Ericsson, das vollständig drahtlos in die Produktionsumgebung integriert ist.
Auch das FIR bringt mit seiner bestehenden 5G-Modellfabrik als Teil des
5G-Kompetenzzentrums NRW Know-how und Erfahrung in den 5G-Industry Campus Europe
ein.
Das Projekt 5G-Industry Campus Europe zielt unmittelbar auf die Einführung des
neuen Mobilfunkstandards in der produzierenden Industrie. Interessierte
Unternehmen und Forschungspartner, die sich informieren oder beteiligen möchten,
können das Konsortium über die Projektwebseite kontaktieren:
www.5G-Industry-Campus.com
Projektkonsortium
– Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT, Aachen
(Projektleitung)
– Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) e. V. an der RWTH
Aachen
– Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen
Das Forschungsprojekt „5G-Industry Campus Europe“ wird für drei Jahre durch
Mittel des BMVI gefördert (Förderkennzeichen: VB5GICEIPT).
Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT vereint langjähriges
Wissen und Erfahrung aus allen Gebieten der Produktionstechnik. In den Bereichen
Prozesstechnologie, Produktionsmaschinen, Produktionsqualität und Messtechnik
sowie Technologiemanagement bietet das Fraunhofer IPT seinen Kunden und
Projektpartnern angewandte Forschung und Entwicklung für die vernetzte, adaptive
Produktion. Das Leistungsspektrum des Instituts orientiert sich an den
individuellen Aufgaben und Herausforderungen innerhalb bestimmter Branchen,
Technologien und Produktbereiche, darunter Automobilbau und -zulieferer,
Energie, Life Sciences, Luftfahrt, Maschinen- und Anlagenbau, Optik, Präzisions-
und Mikrotechnik sowie Werkzeug- und Formenbau.
Ericsson ist Weltmarktführer auf dem Gebiet der Kommunikationstechnologie und
-dienstleistungen mit Firmenzentrale in Stockholm, Schweden. Kerngeschäft ist
das Ausrüsten von Mobilfunknetzen. 40 Prozent des weltweiten Mobilfunkverkehrs
werden über Netztechnik von Ericsson abgewickelt. Mit innovativen Lösungen und
Dienstleistungen arbeitet Ericsson an der Vision einer vernetzten Zukunft, in
der jeder Einzelne und jede Branche sein / ihr volles Potenzial ausschöpfen
kann. Das 1876 gegründete Unternehmen beschäftigt weltweit rund 95.000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und arbeitet mit Kunden in 180 Ländern
zusammen. 2018 erwirtschaftete Ericsson einen Nettoumsatz von 210,8 Milliarden
SEK. Ericsson ist an der NASDAQ OMX in Stockholm und der NASDAQ in New York
gelistet. In Deutschland beschäftigt Ericsson rund 1.800 Mitarbeiter an 12
Standorten – darunter rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich
Forschung und Entwicklung (F&E). Der Hauptsitz ist Düsseldorf. Aktuell ist
Ericsson an einem Großteil aller kommerziell eingeführten 5G-Livenetze
beteiligt. Zu den 24 durch Ericsson unterstützten 5G-Live-Netzen weltweit zählen
unter anderem auch Netze in Deutschland und der Schweiz.
Das FIR an der RWTH ist eine branchenübergreifende Forschungs- und
Ausbildungseinrichtung an der RWTH Aachen auf dem Gebiet der
Betriebsorganisation, Informationslogistik und Unternehmens-IT mit dem Ziel, die
organisationalen Grundlagen zu schaffen für das digital vernetzte industrielle
Unternehmen der Zukunft. Mit Erforschung und Transfer innovativer Lösungen
leistet das FIR einen Beitrag zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von
Unternehmen. Dies erfolgt in der geeigneten Infrastruktur zur experimentellen
Organisationsforschung methodisch fundiert, wissenschaftlich rigoros und unter
direkter Beteiligung von Experten aus der Wirtschaft. Im Zentrum der Betrachtung
liegen die industriellen Anwendungsfälle Future Logistics, Smart Services und
Smart Maintenance, Smart Commercial Buildings und Smart Mobility.
Das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen steht seit mehr als 100 Jahren
für zukunftsweisende Forschung und erfolgreiche Innovationen auf dem Gebiet der
Produktionstechnik. Unter der Leitung der vier Professoren Christian Brecher,
Thomas Bergs, Robert Schmitt und Günther Schuh werden in sechs Bereichen –
Fertigungstechnik, Werkzeugmaschinen, Produktionssystematik, Getriebetechnik,
Fertigungsmesstechnik und Qualitätsmanagement – vielfältige Themenstellungen aus
der Produktion zusammen mit Industriepartnern verschiedener Branchen bearbeitet.
Pressekontakt:
Pressekontakt Ericsson GmbH
Martin Ostermeier /// Leiter Unternehmenskommunikation Deutschland &
Schweiz /// Prinzenallee 21, 40549 Düsseldorf /// Tel: +49 (0) 211
534 1157 /// eMail: ericsson.presse@ericsson.com
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