Intelligent unterwegs – aber wie? Der Modernitätsfonds des BMVI unterstützt eine Vorstudie von 25ways

Hamburg, 2. Mai 2018 – Das eigene Auto für alle Wege zu nutzen, erweist sich heutzutage als nicht mehr ganz so schlau: Man steht im Stau, findet keinen Parkplatz und belastet überdies die Umwelt und seine Mitmenschen mit Lärm und Abgasen. Aber welche Alternativen gibt es und welche davon ist individuell sinnvoll und wie funktioniert das alles? Mit diesen Fragestellungen beschäftigt sich ein Forschungsprojekt der 25ways GmbH, ein 2017 gegründetes Startup aus Hamburg, das vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur Fördermittel aus dem mFUND zur Verfügung gestellt bekommt.

Vor allem in Großstädten ist seit einigen Jahren ein Zuwachs an innovativen Mobilitätsdienstleistungen und Sharing-Angeboten zu verzeichnen. Man kann sich Autos, Räder, Pedelecs und E-Roller ausleihen, man kann Mitfahrgelegenheiten nutzen, mit dem ÖPNV und dem eigenen Fahrrad fahren und alle Angebote miteinander kombinieren. Leider stellt sich die Angebots- und Informationsvielfalt unübersichtlich und wenig vernetzt dar, so dass selbst Kenner der Branche den Überblick verlieren. Häufig fehlen Informationen und Vermittlungskanäle, welche Angebote für den einzelnen Nutzer relevant und wie diese zu nutzen sind.

Henrik Zölzer – Gründer und Geschäftsführer der 25ways GmbH – konstatiert, dass „vom Nutzer viele Angebote oft nicht wahrgenommen oder nicht verstanden werden. Selbst wenn sich damit die individuelle Mobilität optimieren ließe, bleiben innovative Mobilitätsangebote häufig ungenutzt.“

Durch die fortschreitende Digitalisierung sind zwar zahlreiche Daten der einzelnen Mobilitätsangebote vorhanden. Diese werden auch zur Information für Nutzende aufbereitet. Aber welche Bedürfnisse die Nutzenden haben, welche Informationen sie benötigen und welche Wünsche sie für ihre Alltagswege bei der Nutzung neuer Mobilitätsangebote haben, wird nicht optimal berücksichtigt. Dabei könnten diese Informationen z.B. zur Orientierung in einer fremden Stadt oder bei Störungen in der Reisekette sehr hilfreich sein. Hinzu kommt, dass bei einer Kombination von Verkehrsmitteln und Anbieterwechseln die Übergänge und Schnittstellen meist ein blinder Fleck sind, da es hier keine klaren Zuständigkeiten gibt.

Wie aber kommt man von seiner Zielhaltestelle auf dem besten Weg zu seinem tatsächlichen Ziel und welchen U-Bahn-Ausgang soll ich nehmen? Soll ich ein Leihrad für die ‚letzte Meile‘ nutzen und wo finde ich eins? Wie können Fahrrad und ÖPNV optimal und praktikabel kombiniert werden? In welchen Waggon steige ich am besten ein und wo platziere ich mich dazu am Bahnsteig? Kann ich eventuell einen billigeren ÖPNV-Tarif nutzen, wenn ich zwei Haltestelle weiter radle? Und wie ist ein kurzer Einkauf in den Weg integrierbar ohne dass dafür verschiedene Suchen und Planungen notwendig werden?
Auch wenn es bereits zahlreiche digitale Angebote und Informationsplattformen gibt, bedarf es der Installation von mehreren Apps und der Anmeldung bei verschiedenen Diensten. Diese müssen dann proaktiv angewendet werden. Das fällt selbst im Umgang mit dem Smartphone geübten Menschen schwer. Es bedarf der Planung und Einholung zahlreicher Informationen von unterschiedlichen Anbietern, die sich häufig nicht an den Bedürfnissen und der Sprache der Nutzenden orientieren.

Ziel der einjährig angelegten Vorstudie „Data4SmartMove“ ist die Identifikation, Erhebung und Analyse von Bedürfnissen der Nutzenden im Bereich der Mobilitätsinformationen. Das Team um die Mobilitätsforscherin Steffi Schubert wird hierfür mit verschiedenen Analyse- und Befragungsmethoden die Informationsbedürfnisse und Alltagspraktiken erfassen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dann in ein Konzept zur nutzerzentrierten Aufbereitung, Bereitstellung und Beschaffung von digitalen Mobilitätsinformationen einfließen. Ziel ist, dass Daten so in digitale Informationslösungen überführt werden, dass sie interessierte Nutzer an neue Mobilitätslösungen heranführen und die Verhaltensänderung vereinfachen und begleiten. Dies soll im Rahmen eines Folgeprojekts geschehen, in dem innovative digitale Bausteine für Anwendungen, die konsequent am Nutzer ausgerichtet sind und zur Verbesserung der individuellen Multimodalität beitragen, erarbeitet werden.

Über den mFUND: Im Rahmen der Forschungsinitiative mFUND fördert das BMVI seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um digitale datenbasierte Anwendungen für die Mobilität 4.0. Neben der finanziellen Förderung unterstützt der mFUND mit verschiedenen Veranstaltungsformaten die Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Forschung sowie den Zugang zum Datenportal mCLOUD. Weitere Information finden Sie unter www.mfund.de.

Gefördert durch: https://www.bmvi.de/DE/Themen/Digitales/mFund/Ueberblick/ueberblick.html

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