Startschuss für interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Systemsimulation: TESIS DYNAware startet gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik und dem Lehrstuhl für Verbrennungskraftmaschinen der TU München (TUM) das vom Freistaat Bayern geförderte Forschungs- und Entwicklungsprojekt sim2gether. Das Ziel des Projekts ist die Entwicklung einer Kollaborationsplattform für den Austausch und die übergreifende Nutzung von Simulationsmodellen zur Eigenschaftsentwicklung und -absicherung von Fahrzeugen, sowohl im universitären Umfeld als auch durch die Automobilindustrie.
An den beiden beteiligten Lehrstühlen der TUM wird im Rahmen des Kooperationsvorhabens sim2gether eine Open-Source-Modellbibliothek zur Gesamtfahrzeugsimulation auf Matlab/Simulink-Basis aufgebaut. Die Grundlage bilden vielfältige anwendungsspezifische Simulationsmodelle, die in Elektrofahrzeugprojekten entstanden sind. Auch Motor-, Abgas- und Hybridantriebsmodelle für unterschiedliche Fahrzeugklassen, die am Lehrstuhl für Verbrennungskraftmaschinen erstellt wurden, werden in die Bibliothek integriert. In diesem Zuge wird gemeinsam eine Systematik für den einfachen Austausch und die disziplinübergreifende Wiederverwendung von bewährten und validierten Modellkomponenten erarbeitet, um so für die Entwicklung innovativer Fahrzeugtechnologien gerüstet zu sein.
Die TESIS DYNAware liefert die Methodik und Technik, um die erarbeitete Systematik anwender- und anwendungsorientiert in einer Kollaborationsplattform umzusetzen. Dazu bringt die TESIS DYNAware ihre langjährige Erfahrung in abteilungsübergreifender Zusammenarbeit, Versionierung, Variantenhandling sowie Modell- und Ergebnisverwaltung ein.
„Mit dem Projekt sim2gether haben wir die Chance, eine völlig neue Art der Zusammenarbeit in der eigenschaftsorientierten Systemsimulation zu schaffen. In Anbetracht der zunehmenden und disziplinübergreifenden Vernetzung von Fahrzeugfunktionen sehe ich dies als notwendigen Schritt zur Steigerung der Effizienz in der Entwicklung“, so Maximilian Chucholowski, Geschäftsführer der TESIS DYNAware. Auch für Prof. Markus Lienkamp (Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik) und Prof. Georg Wachtmeister (Lehrstuhl für Verbennungskraftmaschinen) liegen die Vorteile auf der Hand: „Mit dem Projekt wird es gelingen, Simualtionsmodelle gemeinsam zu nutzen und wiederverwendbar zu gestalten.“ (Lienkamp)
In der ersten Projektphase werden zunächst die Anforderungen an den Austausch von Modellen konsolidiert. Darauf basierend werden gemeinsam Modellierungsrichtlinien wie z.B. eine klar definierte Schnittstellenarchitektur und notwendige Kontextinformationen für Modellkomponenten ausgearbeitet. Diese dienen als technologische Grundlage zur modularen Konfiguration von aufgabenspezifischen Simulationsmodellen und dem kompatiblen Austausch von Modellkomponenten mit variabler Modellierungstiefe.
Zur Validierung der entwickelten Methodik werden die Lehrstühle der TUM ihre etablierten Simulationsmodelle nach den entstandenen Richtlinien überarbeiten und offen zur Verfügung stellen. Die TESIS DYNAware entwickelt eine Kollaborationsplattform, die einen einfachen Austausch, die effiziente Verwendung und nachvollziehbare Weiterentwicklung dieser Modelle über Instituts- und Unternehmensgrenzen hinweg ermöglicht. Universitäten wie auch Unternehmen können als Nutzer und Beitragende von diesem Umfeld nachhaltig profitieren. Weitere Partner aus der Automobilindustrie, die sich für die Kollaborationsplattform und die Modellbibliothek interessieren, sind eingeladen, mit dem Projektteam Kontakt aufzunehmen.