Mit einer Geldspende von 10.000 Euro unterstützt der in Hanau ansässige Edelmetall- und Technologiekonzern Heraeus die Forschungsarbeiten des Würzburger Universitätsklinikums zum fünften Mal in Folge.
Das mit dieser Spende unterstütze Wissenschaftsprojekt ist ehrgeizig: es geht um die Entwicklung einer Tumorimpfung mit so genannten dendritischen Zellen bei Kindern und Jugendlichen, bei denen ein Glioblastom, ein bösartiger Hirntumor, diagnostiziert wurde. Mit dieser finanziellen Unterstützung soll das Projekt in den nächsten zwölf Monaten soweit voran getrieben werden, dass daraus eine erste klinische Studie für betroffene Patienten entstehen kann.
Das Glioblastom ist einer der bösartigsten Hirntumore bei Kindern und Jugendlichen. Häufig erleiden die Patienten einen Rückfall und sterben trotz intensiver Therapie im Laufe der Erkrankung. Eine Tumorimpfung kann das verhindern: Körpereigene Immunzellen, die Wächterzellen (dendritische Zellen), werden wie „Legobausteine“ mit aufgereinigten, aus dem Tumor gewonnen Antigenen beladen und dem Patienten unter die Haut gespritzt. Diese abgetöteten Tumorbruchstücke aktivieren die körpereigene Immunabwehr und verhindern einen erneuten, vielfach tödlichen Rückfall. Die gespritzten dendritischen Zellen rufen über einen längeren Zeitraum ein stabiles „Abwehrgedächtnis“ hervor, das den Patienten vor einem Wiederauftreten seines Tumorleidens schützt. Das Wirkprinzip konnte bereits bei Patienten mit Haut-, Prostata- und Hirntumoren bestätigt werden.
„Als Spezialist für die Herstellung hochaktiver, pharmazeutischer Wirkstoffe zur Krebsbekämpfung wollen wir auch in diesem Jahr die soziale Verantwortung wahrnehmen und dazu beitragen, dieses neuartige Behandlungsverfahren weiter zu verbessern und zu etablieren“, erklärte Michael Schwarz, der zusammen mit Dr. Friedrich Wissmann den für die Herstellung von Antitumorwirkstoffen zuständigen Geschäftsbereich bei W. C. Heraeus leitet.
Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel, Leiter der Kinderonkologie an der Universitäts-Kinderklinik Würzburg, erklärte anlässlich der Übergabe, dass zukünftig viele Kinder und Jugendliche langfristig von dieser neuen, beinahe nebenwirkungsfreien Behandlungsmethode profitieren können.