Auf der bauma 2016 zeigt BHS-Sonthofen erstmals die neuen Rotorschleuderbrecher vom Typ RSMX mit „TwinDrive“ – also doppeltem Antrieb – für einen Durchsatz von bis zu 580 t/h. Die erste gelieferte Maschine hat sich bei der Aufbereitung von goldhaltigen Erzen auf Anhieb bewährt.
Die Rotorschleuderbrecher vom Typ RSMX werden weltweit erfolgreich für die Zerkleinerung von Gestein verwendet, unter anderem für die Aufbereitung von abrasivem, erzhaltigen Gestein. Viele potenzielle Anwender zum Beispiel im Bergbau und in der Erzaufbereitung benötigen für ihre Produktionsprozesse jedoch noch leistungsfähigere Maschinen.
Mit der RSMX 1222 mit „TwinDrive“, also mit doppeltem Antrieb, stellt BHS-Sonthofen jetzt die leistungsfähigste Variante des Rotorschleuderbrechers mit einer Antriebsleistung von bis zu 2 x 315 kW vor. Abhängig von den Eigenschaften des Aufgabematerials und des gewünschten Endproduktes verarbeitet die Maschine bis zu 580 t Gestein pro Stunde.
Die erste, kürzlich gelieferte Maschine vom Typ RSMX 1222 mit einer Antriebsleistung von 2 x 250 kW hat die Feuerprobe bei der Aufbereitung von Gestein in einer Goldmine bei Benxi City in der chinesischen Provinz Liaoling bestanden. Sie verarbeitet Granit mit einer Aufgabegröße von bis zu 70 mm zu Sand mit Korngrößen zwischen 0 und 5 mm und zu Kies mit einer Körnung zwischen 5 und 20 mm. Der Anteil des Sandes beträgt etwa 50 bis 60 Prozent.
Die Forderung an die Konstrukteure war, nahezu doppelt so viel Antriebsleistung auf die Welle des Rotors zu bringen wie bisher. Die Lösung ist, anstelle von einem Antrieb zwei um 180° versetzte zu verwenden. Diese Anordnung hat mehrere Vorteile, denn die Motoren leiten deutlich weniger Querkräfte in die Welle des Rotors ein als ein großer. So sind die Kraftverhältnisse in der Welle ausgewogen, die Lager werden weniger belastet und die Lebensdauer der Maschine steigt.
Aufgrund der großen Öffnung im Maschinendeckel und dem bewährten Zweikammerrotor kann der Rotorschleuderbrecher gröberes Aufgabematerial verarbeiten als andere Brecher dieser Bauart. Der Durchmesser des Aufgabegutes kann je nach Beschaffenheit bis zu 120 mm betragen.
Abgesehen von den neuen Antrieben ist die Maschine unverändert. Man kann sie für exakt die gleichen Aufgaben einsetzen wie die Rotorschleuderbrecher (RSMX) mit nur einem Antrieb, die mit Antriebsleistungen von 75 bis 400 kW je nach Antriebsleistung zwischen 30 und 400 t/h verarbeiten. Beide Maschinentypen eignen sich also beispielsweise auch für die selektive Zerkleinerung von weicherem und härterem Material.
Da der Durchsatz der Maschine von den Eigenschaften des Aufgabematerials und dem angestrebten Zerkleinerungsgrad abhängt, bietet BHS an, im werkseigenen Technikum in Sonthofen Versuche mit dem Gestein des Anwenders auszuführen. Auf diese Weise gewinnt der Auftraggeber bereits im Vorfeld einer Investitionsentscheidung die Sicherheit, dass seine Maschine die gewünschten Ergebnisse erzielt. Außerdem erhält er wichtige Erkenntnisse über die nachfolgenden Prozesse wie zum Beispiel Grundlagendaten für die Berechnung der Siebflächen.
Hintergrund: BHS Rotorschleuderbrecher
Im Rotorschleuderbrecher (RSMX) ist ein kompakter Rotor mit zwei großzügig dimensionierten Schleuderkammern auf einer vertikal gelagerten Welle montiert. Das Aufgabegut wird von oben mittig zugeführt und im Rotor von den beiden Schleuderkammern aufgenommen.
Durch die hohe Umfangsgeschwindigkeit von bis zu 70 m/s wird das Material in den Schleuderkammern sehr stark nach außen beschleunigt und aus den beiden Austrittsöffnungen des Rotors herausgeschleudert. Zerkleinert wird das Gestein in erster Linie durch den gerichteten einmaligen Aufprall eines jeden Aufgabekorns auf eine feststehende, ringförmige Wand, die wahlweise aus einer Ringpanzerung oder einem stabilen Materialbett im Gehäuseoberteil besteht. Dabei entsteht ein sehr gut kubisch geformtes Korn.