Die für den HERMES AWARD nominierten Unternehmen
stehen fest. Eine unabhängige Jury unter dem Vorsitz von Prof. Dr.
Dr. h. c. mult. Wolfgang Wahlster, Vorsitzender der Geschäftsführung
des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI),
hat fünf Unternehmen für den HERMES AWARD 2016 nominiert. Diese fünf
Lösungen werden im Rahmen der Eröffnungsfeier der HANNOVER MESSE am
24. April vorgestellt. Im Anschluss gibt Prof. Dr. Johanna Wanka,
Bundesministerin für Bildung und Forschung, den Gewinner bekannt.
„Der HERMES AWARD ist der weltweit bedeutendste Innovationspreis
für die Industrie. Das haben die Einreichungen auch in diesem Jahr
gezeigt. Die fünf Besten werden in Anwesenheit von Bundeskanzlerin
Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama geehrt. Damit ist allen
nominierten Unternehmen, aber insbesondere dem Gewinner eine
herausragende mediale Aufmerksamkeit sicher“, sagt Dr. Jochen
Köckler, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Messe AG.
„Der HERMES AWARD ist der internationale Oscar für Ingenieure, für
den in diesem Jahr erstmals 40 Prozent der Bewerbungen aus dem
Ausland kamen. Es haben sich vermehrt Firmen aus dem Partnerland USA
beworben. Die meisten Einreichungen beschäftigten sich mit den
Megathemen Industrie 4.0 und Energiesysteme der Zukunft“, ergänzt
Prof. Wolfgang Wahlster.
Für den HERMES AWARD 2016 wurden folgende Unternehmen nominiert
(Auflistung in alphabetischer Reihenfolge):
BLOCK Transformatoren-Elektronik GmbH, Verden: Das nominierte
Produkt EasyB ist ein Ein-Kanal-Schutzschaltersystem, das
Steuerspannungen bedarfsgerecht bis zu einem Gesamtstrom von 80 A
absichern kann. Die Kanäle adressieren sich beim Einschalten
automatisch. Damit entfällt ein zusätzlicher Arbeitsschritt zur
manuellen Adressvergabe. Alle Funktionsbausteine und elektrischen
Verbindungsstellen sind in einem Basisgehäuse vorhanden. Die
Parametrisierung des Systems erfolgt über den Leitrechner,
Änderungen sind jederzeit möglich. EasyB reagiert schon auf fünf
Prozent Überstrom und begrenzt den Ausgangsstrom auf diesen Pegel.
Die innovative Kombination von extrem schmaler Baubreite, sehr hoher
Stromtragfähigkeit, automatischer Adressierung und zusätzlicher
Einschaltfunktion überzeugte die Jury.
DDM Systems, Atlanta, GA, USA: Das Spin-off-Unternehmen der
berühmten Georgia-Tech-Hochschule hat sich mit einem additiven
Fertigungsverfahren für Keramik beworben. Das nominierte Produkt LAMP
System CPT6060 ermöglicht es, den Prozess des Feingießens um sieben
von zwölf Prozessschritten zu verkürzen. Die Jury war von der hohen
Zahl von über zwei Millionen parallelen UV-Lichtstrahlen bei der
Photopolymerisation und der damit erzeugten extrem hohen Genauigkeit
von zehn Mikrometern bei großen Abmessungen der Keramikformen bis zu
600 x 600 x 450 qubikmillimeter beeindruckt. Das nominierte Produkt
erzeugt im 3-D-Druckverfahren hochgenaue Integral-entkernte
Schalenformen direkt aus digitalen Datensätzen. Damit sind Rapid
Prototyping und Serienfertigung in einer Anlage möglich. Mit diesem
Hightech-Verfahren können die bisherigen Herstellungskosten um 60
Prozent reduziert werden.
Harting IT Software, Espelkamp: Das nominierte Produkt MICA ist
eine offene und modulare Plattform als zentraler Baustein aus
eingebetteter Hardware und Software für Industrie 4.0. Durch eine
innovative Kombination etablierter Linux-Technologien wird eine
Virtualisierung von Feldgeräten möglich. Auch vom Anwender ergänzbare
Hardwarekomponenten kommunizieren per USB, und MICA kann über Power
over Ethernet betrieben werden. Jedes MICA hat einen TPM-Chip und
unterstützt SSL und VPN, sodass eine sichere Authentifizierung und
Kommunikation für die MICA-Module unterstützt werden. Die Jury war
auch beeindruckt vom Konzept der leichtgewichtigen Virtualisierung
durch LINUX-Container, das durch MICA auf einem kompakten Feldgerät
realisiert wird. Mit MICA können bereits existierende Maschinen und
Anlagen mit Intelligenz versehen werden, sodass eine Migration
bestehender Fabriken zu Smart Factories möglich wird. Damit wird
vielen mittelständischen Unternehmen der Eintritt in die
Industrie-4.0-Welt ermöglicht.
ITM Power, South Yorkshire, Großbritannien: Bei dem nominierten
Projekt handelt es sich um eine kompakte Anlage zur
bedarfsorientierten und flexiblen Produktion von Wasserstoff und
Sauerstoff durch Elektrolyse (Power-to-Gas). Dabei wird Strom aus
erneuerbaren Energien in Wasserstoff beziehungsweise Methan
umgewandelt und kann dann entweder zum Betanken entsprechender
Fahrzeuge verwendet oder aber als Methan in das Erdgasnetz
eingespeist werden. Durch das kompakte Design kann die Anlage
verbrauchernah aufgestellt werden. Beindruckend für die Jury waren
neben einem Eigendruck von 80 bar, den kompakten Abmessungen auch der
hohe Systemwirkungsgrad von 72 Prozent und eine kurze Anfahrtzeit von
unter einer Sekunde. Das Projekt leistet damit sowohl einen Beitrag
zur Stabilisierung der Netze als auch zur wasserstoffbasierten
Elektromobilität.
J. Schmalz GmbH, Glatten: Bei dem nominierten Produkt VSi handelt
es sich um einen Vakuum- und Druckschalter, der erstmals sowohl mit
der IO-Link-Technologie als auch mit der NFC-Technologie ausgestattet
ist. Der Anwender kann somit direkt mit mobilen Endgeräten wie
Tablets oder Smart Phones alle wichtigen Daten ablesen und
einstellen. Damit können Produktionsprozesse unmittelbar vor Ort
optimiert oder effizienter gestaltet werden. Auch Fehler können
schneller diagnostiziert, analysiert und letztendlich behoben werden.
Der modulare Schalter ist eine Industrie-4.0-fähige Komponente und
leistet einen wesentlichen Beitrag zu Predictive Maintenance und zur
Visualisierung wichtiger Prozessdaten auf einem kabellos verbundenen
Comsumer-Gerät.
HANNOVER MESSE – Get new technology first!
Die weltweit wichtigste Industriemesse wird vom 25. bis 29. April
2016 in Hannover ausgerichtet. Die HANNOVER MESSE 2016 vereint fünf
Leitmessen an einem Ort: Industrial Automation, Energy, Digital
Factory, Industrial Supply und Research & Technology. Die vier
zentralen Themen der HANNOVER MESSE 2016 sind Industrieautomation und
IT, Energie- und Umwelttechnologien, innovative Zulieferlösungen
sowie Forschung und Entwicklung. Die USA sind das Partnerland der
HANNOVER MESSE 2016.
Deutsche Messe AG
Die Deutsche Messe AG ist ein weltweit führender Veranstalter von
Investitionsgütermessen im In- und Ausland. Mit einem Umsatz von
voraussichtlich 335 Millionen Euro im Jahr 2015 zählt sie zu den fünf
größten deutschen Messegesellschaften. Zu ihrem Eventportfolio
gehören internationale Leitmessen wie die CeBIT (Digitales Business),
die HANNOVER MESSE (industrielle Technologien), die
BIOTECHNICA/LABVOLUTION (Biotechnologie, Labortechnik), die CeMAT
(Intralogistik und Supply Chain Management), die didacta (Bildung),
die DOMOTEX (Teppiche und Bodenbeläge), die INTERSCHUTZ (Brand- und
Katastrophenschutz, Rettung und Sicherheit) und die LIGNA
(Holzbearbeitung und Forsttechnik). Mit rund 1 200 Beschäftigten und
66 Repräsentanzen, Tochtergesellschaften und Niederlassungen ist sie
in mehr als 100 Ländern präsent.
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