Berlin, 07.10.2015 – Sie sind mit bloßem Auge nicht sichtbar und doch leben sie millionenfach auf dem größten Organ des Menschen: der Haut. Sie begleiten uns bei jedem Schritt, jeden Tag, ein ganzes Leben lang – und kümmern sich dabei um die Gesundheit unserer Haut.
Bakterien – mehr als 800.000 pro cm² wohnen allein schon auf der Kopfhaut
Mehr als 800.000 Bakterien pro cm² tummeln sich auf der Kopfhaut. Auf der Stirn sind es im Schnitt 154.881 pro cm². Und auf den Handflächen sind es immerhin noch fast 1.000 Bakterien pro cm². Bakterien leben auf jeder gesunden Haut – an einigen Stellen besonders viele, z. B. auf feuchten Partien wie der Leistengegend, an anderen Stellen weniger, wie z. B. auf vergleichsweise trockenen Körperteilen wie den Unterschenkeln. Gemeinsam bilden die Mikroorganismen eine Art Netzwerk, das den menschlichen Körper umspannt und die Haut hocheffektiv vor äußeren Einflüssen schützt.
Bakterien – der natürliche Bestandteil der Hautflora
Mit Bakterien assoziieren die meisten Menschen erst einmal nichts Gutes. Übermäßiges Waschen mit aggressiven Seifen sowie der Gebrauch von Desinfektionsmitteln sind die „Gegenmaßnahmen“, mit denen man sich der vermeintlich ungebetenen Gäste zu entledigen versucht und sich in Folge eine schöne, gesunde, ebenmäßige Haut erhofft. Das Gegenteil wird oft erreicht. Denn was kaum jemand genau weiß: Bakterien sind unabdingbar für eine gesunde Haut, sie sind ein natürlicher Bestandteil der Hautflora und wer diese Flora durch aggressive Hygienemaßnahmen aus dem Gleichgewicht bringt, kann schnell Hautprobleme bekommen.
„Gute Bakterien“ bilden den Schutzschild der Haut
Prof. Dr. Christine Lang, die sich als Mikrobiologin schwerpunktmäßig mit dem Thema Hautbakterien auseinandersetzt, erklärt: „Man kann vereinfacht gesagt zwischen ,guten‘ und ,schlechten‘ Bakterien auf der Haut unterscheiden. Das Geheimnis einer gesunden, schönen Haut ist die richtige Balance zugunsten der ,guten‘ Bakterien. Sie bilden den Schutzschild der Haut und bringen die Mikroflora ins Gleichgewicht. Sie fördern den natürlich sauren pH-Wert der Haut, produzieren antimikrobielle Stoffe gegen infektiöse Bakterien und verbessern die Hautbarriere, indem sie die Verbindungen der Hautzellen untereinander stärken.“ Die „schlechten“ Bakterien hingegen können leichte bis zum Teil auch schwere Hautinfektionen verursachen, die dann sogar auf andere Organe übergreifen können. Rötungen werden begünstigt. Außerdem geben sie Enzyme ab, die Collagen abbauen und somit die Entstehung von Falten begünstigen.
40 % der Bevölkerung leiden unter Hautproblemen
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass heute in Deutschland ungefähr 40 % aller Einwohner unter Hautproblemen leiden. Davon sind 15 bis 20 % von trockener Haut betroffen und 10 bis 20 % von sensibler Haut. Die Lösung der Hautprobleme liegt nahe: die Stärkung der natürlichen Hautbakterien. Prof. Dr. Lang ist es nach jahrelanger Forschungsarbeit gelungen, mit den Bestandteilen eines Milchsäurebakteriums das natürliche Gleichgewicht der menschlichen Hautflora wiederherzustellen. Sie konnte spezielle Schutzstoffe gewinnen, die „gesunde“ Bakterien abgeben, um die „guten“ Bakterien zu stärken und die „schlechten“ Bakterien in Schach zu halten. Aus diesen Extrakten entwickelt die Forscherin zurzeit eine Pflegeserie zur Förderung des bakteriellen Gleichgewichtes der Haut.