Kiel/Lübeck, 22.04.2015. Um als Akustiklabor überhaupt in die Planung von Immissionsschutz-relevanten Bauprojekten mit einbezogen zu werden, sind einige gesetzliche Hürden zu nehmen. Dazu gehört die „Notifizierung“ (siehe unten), die nach neuester Gesetzeslage zwingend eine Akkreditierung voraus setzt. Diese Bedingungen sind aber keineswegs reine Formalitäten. Ganz im Gegenteil.
Knut Rasch hat einen guten Grund ausgiebig zu feiern. Aber eigentlich gar keine Zeit dafür. Der Diplom-Ingenieur ist Geschäftsführer der ALN AKUSTIK LABOR NORD GMBH und hat mit seinem Experten-Team gerade einen wahren Zertifizierungsmarathon hinter sich gebracht. Als erstes Ingenieurbüro für technische Akustik in Schleswig-Holstein hat ALN die Akkreditierung nach der 41. Verordnung zum Bundes-Immissionsschutzgesetz bei gleichzeitiger lückenloser Notifizierung erreicht. Dieses Qualitätsmerkmal führt nun zu vermehrten Anfragen, die für Rasch jetzt natürlich erste Priorität haben.
„Notifizierung“ bedeutet die Bekanntgabe als Messstelle für Schall-Immissionsschutz durch die zuständige Landesbehörde. Mit der 41. BImSchV vom Mai 2013 ist hierfür eine aufwendige Akkreditierung durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) notwendig. Den Kernpunkt der Vorbereitungen bildet die Einführung und konsequente Anwendung eines Qualitätsmanagementsystems (QMS). „Glücklicherweise haben wir bereits seit dem Jahre 2005 ein QMS im Einsatz“, freut sich Ellen Grief-Rasch, die sich bei ALN um die administrativen Aufgaben kümmert. Trotzdem war die Akkreditierung noch lange kein Selbstläufer. Verständlich, wenn man sich die negativen Auswirkungen von Lärm auf das persönliche Wohlbefinden als Triebfeder der Gesetzesformulierung betrachtet. Knut Rasch führt weiter aus: „Die Komplexität des Akkreditierungsprozesses leitet sich direkt aus der technisch aufwendigen Durchführung der Messungen ab. Sehr viele Variablen nehmen Einfluss auf die Akustik, beispielsweise eines Heizkraftwerks. Die gesetzlichen Vorgaben müssen auch dann erfüllt werden, wenn alle denkbaren Negativfaktoren auf einmal zusammenkommen.“
Entsprechend erleichtert ist das gesamte Experten-Team der AKUSTIK LABOR NORD GMBH über die erfolgreiche Akkreditierung. Zu den täglichen Aufgaben kamen in der Vorbereitungsphase nämlich viele zusätzliche Überstunden zusammen, die auch nicht vor Schulferien halt machten. „Ich bin immer noch beeindruckt davon, wie engagiert alle Mitarbeiter, egal ob in Kiel oder in Lübeck, an einem Strang gezogen haben um diesen wichtigen Wettbewerbsvorsprung zu erarbeiten“, bemerkt Ellen Grief-Rasch nicht ohne Stolz.
Die lückenlose Durchgängigkeit der Notifizierung sorgte dann auch noch für ein wenig Spannung bei ALN: „Die Weiter-Notifizierung für die nächsten fünf Jahre kam auf den Tag genau fünf Jahre nach der letzten. Eine echte Punktlandung“, schmunzelt Ellen Grief-Rasch.
Knut Rasch freut sich schon auf den Austausch mit den anderen akkreditierten BImschG-Messstellen. Die Experten streben an, sich einmal im Jahr mit den Verantwortlichen im Ministerium zu treffen. „Wir entwickeln natürlich alle einen gewissen Ehrgeiz, die Akkreditierung nicht einfach nur zu schaffen, sondern mit Bravour zu meistern. Es geht uns schließlich um die Gesundheit aller Lebewesen, die durch Lärm beeinträchtigt werden könnten, da gibt sich keiner mit der Note ,Ausreichend‘ zufrieden“, fasst der Geschäftsführer der ALN AKUSTIK LABOR NORD GMBH seine Motivation zusammen.