In den letzten Jahren konnten wichtige
Erfolge in der Prävention und Behandlung von HIV und Aids erzielt
werden, wir sind aber noch weit von einer Bewältigung der
HIV-Epidemie entfernt. Unter dem Konferenzmotto „Stepping up the Pace
– Schritte beschleunigen“ werden auf der Welt-Aids-Konferenz in
Melbourne vom 20. bis 25. Juli ExpertInnen aus aller Welt neueste
wissenschaftliche Erkenntnisse austauschen und diskutieren, wie ein
Ende von Aids in naher Zukunft erreicht werden kann.
Nach neuesten Schätzungen von UNAIDS ist die Zahl der Menschen,
die eine Behandlung mit lebensnotwendigen HIV-Medikamenten erhalten,
auf knapp 14 Mio. deutlich gestiegen. Dadurch konnten 7,6 Mio.
Todesfälle abgewendet werden. Gleichzeitig gibt es einen Rückgang bei
Neuinfektionen und Aids-bedingten Todesfällen. Nach aktuellen
Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation müssen aber noch weitere
14 Mio. Menschen Medikamente erhalten und die Fortschritte sind
bisher ungleich verteilt. Gerade in Ländern, die stark von HIV
betroffen sind, haben weniger als 40% der Jugendlichen ausreichendes
Wissen über HIV&Aids und wie sie sich vor einer Infektion schützen
können. In einigen Ländern, wie in der Ukraine, Russland, Indonesien
oder den Philippinen steigen die Neuinfektionszahlen im Gegensatz zum
weltweiten Trend. Nur etwa ein Viertel der Kinder, die Medikamente
benötigen, haben Zugang dazu und Bevölkerungsgruppen, die ein hohes
Risiko einer HIV-Infektion haben, werden nur unzureichend von
Präventions- und Behandlungsprogrammen erreicht.
Die Vereinten Nationen haben sich dazu verpflichtet, bis zum Jahr
2015 allen Menschen universellen Zugang zu HIV-Prävention,
Behandlung, Betreuung und Pflege bereitzustellen. Das würde einem
Ende von Aids nahe kommen. Auch die Millenniumsentwicklungsziele,
deren Frist 2015 ausläuft, nehmen das konkret in Ziel 6 auf.
„Trotz großer Erfolge ist es sehr unwahrscheinlich, dass das Ziel
des universellen Zugangs bis 2015 erreicht wird. Mit dem zeitlichen
Ende von Verpflichtungen endet aber noch lange nicht die
Verantwortung. Die Weltgemeinschaft muss ihre Bemühungen verstärken,
um allen Menschen den universellen Zugang zu ermöglichen und so bis
spätestens 2030 ein Ende von Aids zu erreichen. Wir erwarten, dass
von der Welt-Aids-Konferenz hierfür wichtige Signale ausgehen“, sagt
Astrid Berner-Rodoreda, Sprecherin des Aktionsbündnis gegen AIDS.
Das Aktionsbündnis gegen AIDS setzt sich dafür ein, dass ein Ende
von Aids bis zum Jahr 2030 als konkretes Ziel in die sogenannte
Post-2015-Entwicklungsagenda der Vereinten Nationen aufgenommen wird.
Sie wird ab 2015 die Millenniumsentwicklungsziele als globale
Nachhaltigkeits- und Entwicklungsagenda fortschreiben.
Astrid Berner-Rodoreda ist HIV-Expertin und bei der
Welt-Aids-Konferenz in Melbourne vor Ort. Für Presse- und
Interviewanfragen kontaktieren Sie sie vom 16.-25. Juli unter Tel:
+49-173-308-2576 oder +61-43-1059-404, E-Mail:
astrid.berner-rodoreda@brot-fuer-die-welt.de
UNAIDS-Bericht vom 16.7.2014:
www.unaids.org/en/resources/campaigns/2014/2014gapreport/
Pressekontakt:
Marco Alves, Tel.: 030 – 275 824 03 oder 0176 – 327 111 60,
alves@aids-kampagne.de