Auf der Hannover Messe zeigt die Deutsche Mechatronics (DTMT) anhand mehrerer aktueller Produktbeispiele, wie sie Prototypen in kürzester Zeit zur Serienreife entwickelt und eine wirtschaftliche Serienfertigung realisiert. Als einer der wenigen Systempartner mit eigener Entwicklungsabteilung deckt DTMT den gesamten Lebenszyklus von der ersten Produktidee von Hightech-Produkten bis zum gesamten Lifetime-Management ab.
DTMT entwickelt, konstruiert und fertigt als Systempartner Hightech-Systeme für Auftraggeber, die neue Produkte entwickelt haben und sie in eine wirtschaftliche Serienfertigung überführen wollen. Alle auf der Messe gezeigten Systeme haben gemeinsam, dass sie über ein Hightech Innenleben verfügen und dennoch unter rauen Betriebsbedingungen im öffentlichen Raum oder im Freien zuverlässig arbeiten.
Ausgangspunkt einer Systempartnerschaft ist oft, dass ein Kunde eine Idee in ein verkaufbares Produkt umsetzen und es in Serie fertigen oder als vollständige Anlage realisiert haben möchte. Er besitzt spezielles Know-how zu einer Technologie, benötigt aber für besondere Aufgaben Wissen außerhalb seiner Kernkompetenz. Dabei möchte er sich mit der Umsetzung in die Serienfertigung nicht belasten.
DTMT begleitet neue Produkte über ihren gesamten Lebenszyklus: von der ersten Produktidee über Entwicklung und Konstruktion bis hin zu Zertifizierung, Materialeinkauf, Fertigung, Qualitätssicherung und zum gesamten Lifetime-Management des Produktes.
Harmlos oder explosiv: Flüssigkeits-Scanner für den Flughafen
Die Emisens GmbH hatte auf der Basis eines Patentes des Forschungszentrums Jülich gemeinsam mit mehreren internationalen Partnerfirmen „EMILI 2“ entwickelt – den schnellsten Flüssigkeits-Scanner für die Sicherheitskontrolle an Flughäfen, der zurzeit verfügbar ist. Das System identifiziert den Inhalt von ungeöffneten Flaschen in weniger als einer Sekunde und erkennt, ob es sich um harmlosen Inhalt oder brennbare, korrosive oder explosive Flüssigkeiten handelt.
Im Inneren des Systems ist anspruchsvolle Technik verbaut: EMILI 2 basiert auf einem patentierten Multimode-Hochfrequenz-Nahfeldsensor, der Flüssigkeiten anhand ihrer Dielektrizitätskonstante, der molekularen Relaxation und der Ionenleitfähigkeit unterscheidet.
Eine besondere Herausforderung bei der Entwicklung war, die komplexe Technologie, die als Laborlösung existierte, zu einem kompakten, industrietauglichen System zu entwickeln. Es galt nicht nur, die Technik zu „verpacken“, sondern gleichzeitig ein Gehäuse zu entwickeln, das ergonomisch gestaltet und dem rauen Betrieb auf Flughäfen dauerhaft gewachsen ist.
DTMT hat das Packaging der Sensorik und der Elektronik optimiert und bei allen Entwicklungs- und Konstruktionsschritten von vornherein die geplante wirtschaftliche Serienfertigung im Auge behalten. So ist es gelungen, in kürzester Zeit ein Gerät zu konstruieren und zu bauen, das demnächst bei der Sicherheitskontrolle in vielen Flughäfen zum Einsatz kommt.
Nach unabhängigen Laborprüfungen hat der Scanner die Zertifizierung der ECAC (European Civil Aviation Conference) nach Standard 2 erhalten. Die ersten Exemplare werden an einem Flughafen bereits eingesetzt.
Das Gerät ist extrem einfach zu bedienen: Der ungeöffnete Behälter – seien es Flaschen aus Glas, Plastik oder Keramik, ob klar oder gefärbt – wird einfach auf den Scanner gelegt und das Ergebnis wird sofort auf dem Bildschirm angezeigt.
Bedienerfreundlich und vandalismussicher: Fahrkartenautomat ohne Tasten
Der neue, tastenlose Fahrscheinautomat „ticomat.9010“, den DTMT auf der Messe zeigt, ist ein Beispiel für die Produkte, deren Gehäuse DTMT für die Trapeze-Elgeba Gerätebau GmbH aus Bad Honnef entwickelt hat. Er besitzt eine durchgehende, glatte Glasfront, die nur von den Aussparungen für Geldeinwurf, Karten und Ticketausgabe unterbrochen wird. Die Glasscheibe ist ein Touchscreen mit Funktionen, die bisher nur von Smartphones und Tablet PCs bekannt sind. Der Benutzer kann Elemente antippen und in andere Bereiche des Bildschirmes „ziehen“. Die Bildschirmansichten wechseln kontextabhängig, Informationen für den Benutzer – bis hin zu Videos – können an beliebigen Stellen des Displays angezeigt werden.
Da Einbruch und Vandalismus an Bahnhöfen und Busstationen – vor allem an entlegenen Standorten – stetig zunehmen, spielt neben der Bedienbarkeit die Robustheit der Systeme von Trapeze-Elgeba eine entscheidende Rolle. Deshalb hat DTMT bei der Entwicklung alle neuralgischen Punkte, an denen Einbruchswerkzeuge angesetzt werden, intensiv untersucht: die Scharniere, die Riegelleiste, die Tür und das Schloss. Die möglichen Belastungen haben die Mechernicher Ingenieure mit der Finite-Elemente-Methode analysiert und bei der Umsetzung berücksichtigt.
Das Resultat sind Sandwich-Konstruktionen aus Edelstahl, die an einigen Stellen mit gehärtetem Stahl verstärkt sind. Auf diese Weise sind robuste und dennoch leichte Gehäuse entstanden, die auch brutalen Angriffen widerstehen. Bereits anderthalb Monate nach Auftragserteilung hat DTMT den Prototypen des ticomat präsentiert. Er hat die Zertifizierung „einbruchshemmend“ des „Instituts für Vertrauen durch Sicherheit“ (VdS) erhalten.
Alfred Bonn, der Konstruktionsleiter bei Trapeze-Elgeba, ist überzeugt, dass die neuen Automaten auch ausgeprägter Zerstörungswut widerstehen: „Die Mechernicher besitzen große Erfahrung mit dem Bau von robusten Outdoorgehäusen. Auch ihr Spezialwissen in Blechfertigung, Pulverbeschichtung, Siebdruck und Systemmontage hat uns überzeugt. Und die Entwicklungszeit von lediglich sechs Wochen bedeutet für uns eine extrem kurze Time-to-Market.“
DTMT auf der Hannover Messe, 7. bis 11. April 2014:
Halle 4, Stand C23
Bildrechte: Werksfoto Emisens GmbH
Bildrechte: Werksfoto Emisens GmbH